Live-Voting in Berlin Mönchengladbacherin räumt bei „The Voice Senior“ ab

Mönchengladbach/Berlin · Monika Smets hat die Sat.1-Musikshow gewonnen. Weihnachten wird sie trotzdem in der Kirche ihrer Heimatgemeinde Großheide in Windberg singen.

 Nach dem Sieg: Monika Smets singt ihr Gewinner-Lied „Adeste Fideles“ des Briten John Francis Wade.

Nach dem Sieg: Monika Smets singt ihr Gewinner-Lied „Adeste Fideles“ des Briten John Francis Wade.

Foto: SAT.1/André Kowalski;

. Monika Smets aus Windberg hat am Sonntagabend das Finale der Gesangs-Castingshow „The Voice Senior“ auf Sat.1 gewonnen. Nach den Auftritten der insgesamt acht Finalisten entschieden sich die Zuschauer per Telefon-Abstimmung für die 68 Jahre alte Kirchenchor-Sängerin. Laut dem Notar der Show ging die Zuschauer-Wahl aber knapp aus.

In der Musikshow, in der Teilnehmer über 60 gesanglich gegeneinander antraten, hatten sich etliche Senioren beworben. Smets ist von ihrem Sieg überwältigt. „Es kam für mich absolut überraschend. Bei den Darbietungen, die es gab, hätte ich niemals ausmachen können, dass ich Siegerin der Sendung werde“, sagt Smets. Sie habe anfangs nicht einmal geglaubt, dass das Genre und ihre „Literatur“ überhaupt punkten können. Das hatte auch Coach Michael Patrick Kelly anfangs nicht geglaubt. „Ich habe mich nicht umgedreht, weil das Musikgenre natürlich schwer ins Finale zu bringen ist, weil es nicht so populär ist wie Popmusik oder ähnliches“, sagte er nach Smets’ „Blind Audition“. Dass das sehr wohl möglich ist, hat die Windbergerin nun gezeigt. Während andere Kandidaten in glitzernden Kostümen und mit einer großen Show zu punkten versuchten, blieb Monika Smets in ihrem langen roten Abendkleid bescheiden: „Vielleicht ist es meine klassische Stimme in der Weihnachtszeit, die die Herzen berührt hat.“

Die Teilnahme an der Show hat aber auch Monika Smets selbst berührt. Immerhin war es ihr mittlerweile verstorbener Mann Paul, der Monika Smets in jungen Jahren dazu überredet hatte, überhaupt eine klassische Gesangsausbildung zu machen. „Er war mein größter Fan, aber auch mein größter Kritiker“, sagte Smets am Tag nach ihrem Sieg. Und er sei der Auslöser für das gewesen, was Smets nun erlebt hat. Während der Sendung habe sie oft an ihn gedacht. „Mit dem Singen verbinde ich immer meinen Mann.“

Und auch ihr Leben habe sich in gewisser Weise verändert, sagt Smets. Sie habe mehr Selbstvertrauen für ihr Genre erlangt. Das habe auch mit dem vielen positiven Feedback zu tun. Zuschauer hätten nach der Show ihren Namen gerufen und Selfies mit ihr machen wollen.

Trotz des durch die Zuschauer entschiedenen Siegs für Smets hatte es noch Verwirrung über die Entscheidung gegeben. Im Kurznachrichtendienst „Twitter“ hatte der Sender Sat.1 bereits im Vorfeld eine Zuschauerabstimmung gestartet. Dort führte Dennis LeGree, der schon an der größten Show „The Voice of Germany“ teilgenommen hatte. Monika Smets landete bei dem Twitter-Voting überraschenderweise auf dem letzten Platz, noch hinter den beiden weiteren Finalisten Silvia Christoph und Dieter Bürkle. Coach Sasha war von Monika Smets  von Anfang begeistert. „Monika ist ein Diamant, der viel zu lange irgendwo vergraben war und jetzt hier zutage gekommen ist“, sagt er nach der Show.

Was Monika Smets nun mit ihrem Sieg anfangen möchte, weiß die Hobby-Gärtnerin noch nicht genau. „Ob sich aus der Sendung irgendeine Möglichkeit ergibt, bleibt abzuwarten“, sagt Smets. Bisher war sie nur in Kirchen aufgetreten. „Ich weiß nicht, was bei meiner Stimme und meinem Repertoire überhaupt möglich wäre.“ Zu Hause wäre sie jedenfalls herzlich begrüßt worden. „Die Nachbarn haben Luftballons vor meiner Haustür aufgehangen. Eine sehr nette Geste“, sagt Smets. Jetzt müsse sie sich aber erst einmal um das Weihnachtsfest kümmern, sagt Smets. „Ich habe noch nichts vorbereitet, muss noch Geschenke kaufen und machen, einen Weihnachtsbaum kaufen, die ganze Organisation.“ An Heiligabend werde sie aber in jedem Fall singen – in ihrer Heimatgemeinde Großheide in Windberg.

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