Meerbusch Dino macht sein Café fit für den Winter

Büderich. · Die Tische im Innenraum erhalten Trennwände. Auf der Terrasse sorgt ein Heizpilz in der kühleren Jahreszeit für Wärme, Umbauten sollen vor Wind schützen. Außerdem wurde eine Lizenz zum Alkoholausschank beantragt.

  Stephan Koller, David da Mota Amaro und Finn Böcker (v.l.) von der Werkstatt für angepasste Arbeit bauen um.

Stephan Koller, David da Mota Amaro und Finn Böcker (v.l.) von der Werkstatt für angepasste Arbeit bauen um.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Bisher lief es für Dino Gerst gar nicht so schlecht. Seit er nach dem Lockdown sein Café „Dino’s Cappuccino“ im Mai wieder öffnen konnte, gehen an der Oststraße in Büderich erneut viele Kaffeespezialitäten über den Tresen. „In der ersten Woche war nicht viel zu tun, da habe ich schon angefangen, mir Sorgen zu machen“, gibt er zu. „Dann ging es aber richtig gut los.“

Der trockene Sommer war für den Café-Besitzer von großem Vorteil, denn gerade seine Terrasse ist bei Rennradsportlern, die bei ihm gerne eine Pause einlegen, sehr beliebt. „Zusätzlich zum Dach haben wir noch Sonnenschirme aufgestellt, damit es nicht zu heiß wird und jeder Schatten hat“, erzählt er. Gerade im Sommer habe er das Gefühl gehabt, in Italien zu sein. „Da kamen die Gäste oft erst nachmittags. Auf dem Platz am Deutschen Eck war immer was los und man hatte richtiges italienisches Flair.“

Mit dem guten Wetter ist es wohl erstmal vorbei. Nicht jeder mag es, bei Kälte draußen zu sitzen, also hat Gerst sich etwas für den Innenraum seines kleinen Cafés einfallen lassen. An einigen Tischen hat der 45-Jährige Acrylglasscheiben montieren lassen, die auch über die Sitze gehen und so die Gäste komplett schützen. Damit sie besser aussehen, sind die Scheiben in hellem Holz eingefasst. Die Tische lassen sich je nach Bedarf verschieben. So können dort Einzelpersonen aber auch kleinere Gruppen zusammensitzen. Außerdem brauchen keine Tische als Puffer mehr frei zu bleiben. „Damit habe ich circa sechs Plätze mehr zur Verfügung“, so Gerst. Auch der lange Tisch am Fenster bekommt noch einen Schutz.

Gerst ist begeistert
von seiner neuen Ausstattung

Gebaut wurden die Trennwände von der Schreinerei der Werkstatt für angepasste Arbeit in Heerdt. Der Gruppenleiter im Berufsbildungsbereich, Stephan Koller, ist Stammgast im „Dino’s Cappuccino“ und hatte die Idee für die Trennwände. Mit seinen detaillierten Skizzen hat er Gerst sofort überzeugt. „In der letzten Zeit haben wir rund 500 Schutzwände gebaut. Die meisten waren für uns. Wir haben die Werkstatt, das Café und auch den Hofladen damit ausgestattet“, sagt der Schreiner.

Normalerweise wird in der Werkstatt hochwertiges Holzspielzeug gefertigt. Aufträge von Kunden sind aber eine tolle Gelegenheit, andere Dinge auszuprobieren. „Zusätzlich ist das eine gute Möglichkeit, Montagen und den Auftritt bei Kunden zu üben. Das gehört zur zweijährigen Ausbildung mit dazu, denn wir möchten die Auszubildenden für den Berufseinstieg auch außerhalb der Werkstatt für angepasste Arbeit vorbereiten“, so Koller. An diesem Nachmittag helfen ihm Finn Böcker und David da Mota Amaro. Unter Anleitung verschrauben die die Trennwände mit den Tischen.

Cafébetreiber Dino Gerst ist begeistert von seiner neuen Ausstattung. „Die passt super zur gesamten Einrichtung. Durch das Acrylglas wird es im Raum nicht dunkel und das Holz lässt die Scheiben wertig aussehen.“ Koller freut sich. „Mir war es wichtig, dass das Familiäre nicht zerstört wird und es nicht aussieht, als würde hier ein Provisorium stehen.“

Der Schreiner hat auch schon Pläne für die Terrasse, die Gerst wintertauglich machen möchte. Die Tische sollen mit Säulen und Trennwänden vom Fahrradweg abgegrenzt werden. Die Erlaubnis dafür hat der Café-Besitzer. Die Gäste sollen so entspannter sitzen können und vor Wind geschützt werden.

Wenn das Bauamt die Genehmigung erteilt, soll das Dach für einen besseren Regenschutz verlängert werden. Auch an die Seiten des Daches wird ein Windschutz befestigt. Für die Wärme der Besucher wird dann allerdings ein Heizpilz sorgen. „Das geht leider nicht anders“, bedauert der 45-Jährige. Wenn Gerst jetzt auch noch die beantragte Alkohol-Lizenz bewilligt wird, werden seine Gäste bestimmt gerne im Winter auf ein Glas Glühwein vorbeischauen.

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