Mit 450.000 Euro in Willicher Haushalt aufgenommen Pumptrack-Anlage in Schiefbahn soll kommen

Willich · Die wichtige Sitzung des Willicher Stadtrats zur Verabschiedung des Haushalts 2022 wurde von rund 30 Jugendlichen und ihren Protesten begleitet. Sie fürchteten, dass die versprochene Pumptrack-Anlage wegen zu hoher Kosten doch nicht kommen würde. Doch die Politik entschied sich schließlich für die Buckelpiste.

 Jugendliche fingen Bürgermeister Christian Pakusch vor der Sitzung ab und übergaben 831 Unterschriften.  Foto: Prümen

Jugendliche fingen Bürgermeister Christian Pakusch vor der Sitzung ab und übergaben 831 Unterschriften. Foto: Prümen

Foto: Norbert Prümen

Ein wichtiges Thema bei den Haushaltsberatungen war die geplante neue Pumptrack-Anlage in Schiefbahn – eine für Mountainbikes, Skateboards und  Scooter ausgelegte Buckelpiste. Sie soll ein Freizeitangebot für Jugendliche sein, die in Willich doch so rar gesät sind. Wie berichtet, hatte eine Gruppe von rund 30 Jugendlichen Bürgermeister Christian Pakusch vor der Ratssitzung eine Liste mit knapp 831 Unterschriften übergeben, um zu erreichen, dass die zwischenzeitlich infrage gestellte Anlage weiter geplant und gebaut wird.

Und der Rat entschied im Sinne der Jugendlichen: Im Haushalt 2022 sind 450 000 Euro für das Projekt eingestellt. Das heißt aber nicht, dass das Geld komplett in diesem Jahr ausgegeben wird. Erst einmal soll die Anlage weiter geplant und ein begleitendes pädagogisches Konzept entwickelt werden. Zudem wurde dieser Haushaltsposten auf Antrag der FDP mit einem Sperrvermerk versehen – eine formale Absicherung, durch den die Verwaltung gehalten ist, der Politik Rückmeldung zu den Planungen zu geben. Karl-Heinz Koch (FDP) erklärte, seine Fraktion habe den Sperrvermerk gewünscht, um eventuell günstigere Optionen zu finden. Paul Schrömbges (CDU) bezeichnete den verwaltungsrechtlichen „Sperrvermerk“ als „unglücklich“.

Forderung, die Jugendlichen
mit einzubinden

Die Jugendlichen sollten zudem pädagogisch und in den Ausschüssen eingebunden werden, findet er – und verwies sinngemäß darauf, dass die Ratsmitglieder doch eher älter seien und diese Sportart nicht betrieben. Manuel Zach (Grüne) betonte, dass im Moment erst einmal die konzeptionelle Ausarbeitung beschlossen werde. Lukas Maaßen (SPD) fand das Tempo der Umsetzung, für die sich Bürgermeister Pakusch in den vergangenen Tagen starkgemacht hatte, „bemerkenswert“.

Die jungen Leute hatten die rund dreistündige Ratssitzung abgewartet und waren zur Abstimmung wieder in die Jakob-Frantzen-Halle gekommen. Sie verfolgten die Äußerungen der Politik konzentriert und applaudierten angesichts der Äußerungen mehrfach. Vor mehreren Jahren hatten Jugendliche im „Klosterwäldchen“ am St.-Bernhard eine natürliche Anlage gebaut. Die Stadt hatte sie aus rechtlichen Gründen im Frühjahr 2021 abbauen müssen. Seither gibt es gemeinsame Bestrebungen für eine Alternative. Eine geeignete Fläche ist ausgeguckt: ein derzeit ungenutztes Feld, das zwischen dem Sportplatz Siedlerallee und dem Bolzplatzweg in Schiefbahn liegt.

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