Tönisvorst : Rücktritts-Ankündigung: Wer wird Fraktions-Chef der CDU?
Das Personal- Karussell bei den Christdemokraten dreht sich. Ein Favorit ist nicht in Sicht.
Tönisvorst. Vielleicht hatte die Aktion nicht den dröhnenden Effekt eines Paukenschlages, aber sie war doch ganz schön laut. Im Gegensatz eigentlich zu Helmut Drüggens sonstigem Umgang mit der Öffentlichkeit. Vergangene Woche hatte er angekündigt, den Vorsitz der CDU-Fraktion im Tönisvorster Stadtrat Ende Oktober niederzulegen. Bis dahin hat die Fraktion nun Zeit, sich einen neuen „Vorturner“ zu suchen. Aber wer soll das sein? Das fragen sich viele innerhalb des CDU-Stadtverbandes. Die Unsicherheit ist mindestens so groß wie die Ratlosigkeit. Die Westdeutsche Zeitung wirft einen Blick auf das Personalkarussell.
Wer Partei kann, kann der nicht auch Fraktion? Zumindest bei dieser Fragestellung richten sich die Blicke auf Günter Körschgen, der gerade den Parteivorsitz übernommen hat. Körschgen, 74 Jahre alt, ist nicht der große Perspektiv-Kandidat für die Christdemokraten. Mit ihm wäre allerdings ein „alter Fahrensmann“ am Ruder. Körschgen verfügt über eine gehörige Portion Erfahrung im Stadtrat und dessen Ausschüssen. Zumindest über die nächste Zeit könnte er jemand sein, der die Fraktion ein Stück weit in die Zukunft bringt.
Manche schauen jetzt auch auf den bisherigen Fraktionsvize Andreas Hamacher. Auch er hat einige Jahre Erfahrung auf dem Buckel, kennt die Partei und kann möglicherweise mit den verschiedenen Interessengruppen gut umgehen. Ob er sich neben seinem Job diese Tätigkeit aber antun will, wird mancherorts bezweifelt.
Ein weiterer Kandidat könnte Ratsherr Christian Rütten sein. Der Lehrer gilt als einer der jüngeren Politiker, er wohnt seit zwölf Jahren in der Stadt. Sein Name tauchte in der jetzt laufenden Schuldiskussion immer mal wieder auf. Seine Chancen werden von Beobachtern allerdings nicht als exzellent bezeichnet.
In die Kategorie „ohne allzu große Aussichten“ fällt auch Fraktionsgeschäftsführerin Anja Lambertz-Müller. Sie gilt manchen als Mitglied der „innerparteilichen Opposition“. Vor einigen Jahren hatte die erfahrene Politikerin kurzzeitig mal für den Parteivorsitz kandidiert, dann aber nach Querelen mit dem damaligen Fraktions-Chef Horst von Brechan einen Rückzieher gemacht.