„Opa hängt uns alle ab“

Die Beteiligung der niederrheinischen Pedalritter konnte sich sehen lassen.

Neersen/Vorst. Der 20. Radwandertag war sowohl in Willich, als auch in Tönisvorst ein voller Erfolg. Gestartet wurde entweder im Neersener Schlosspark oder auf dem Gelände der „action medeor“ in Vorst. An beiden Stellen war sowohl für das leibliche Wohl, als auch für Unterhaltung gesorgt.

Vorst, Sonntag, 10 Uhr: Bürgermeister Thomas Gossen eröffnete „das große Radfahrereignis am Niederrhein“. Woran er erinnerte: „Tönisvorst zählte vor 20 Jahren zu den fünf ersten Gemeinden, die sich am Radwandertag beteiligten. Die Teilnehmerzahlen seien von einst rund 2 000 auf jetzt um die 30 000 gestiegen. 61 Städte machen mit, die Gesamtstrecke beträgt über 3000 Kilometer.“

Wer in Vorst startete, musste sich zwischen zwei Routen entscheiden: Entweder er radelte über St. Tönis, Kempen und Oedt, legte 17 Kilometer zurück. Oder die Wahl fiel auf die große Route 23 über Willich, Krefeld bis Richtung Wesel — diese 70-Kilometer-Strecke war nicht so beliebt.

Zu den ersten Startern gehörte Jakob Enger, ein braungebrannter 76-Jähriger. „Ich radle jeden Tag um die 50 Kilometer, das hält mich fit“, erklärte der Senior. Wenn es ihn beispielsweise nach Venlo zieht, kommen auch schon mal 80 oder 90 Kilometer zusammen. Uwe Schirmer, Koordinator von der Interessengemeinschaft Niederrheinischer Radwandertag, war den ganzen Tag über gut gelaunt, und das nicht ohne Grund: Es waren genug Kuchenspenden eingegangen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der action medeor halfen als Organisatoren und gegen 16 Uhr stand fest, dass die Bilanz positiv war: Rund 300 Radler waren bis dahin ab Vorst gestartet, etwa 500 Durchfahrer hatten sich in Vorst einen Stempel abgeholt. Zirka 200 Menschen lauschten am späten Nachmittag der Musik von „Acoustic Ocean“ und Mel Schmidt.

In Willich war Start- und Zielpunkt zum ersten Mal nicht das Freizeitbad „De Bütt“, sondern der Neersener Schlosspark. Kaum vorstellbar, dass es irgendwo anders einen ähnlich attraktiven Ort zum Verweilen gab. Bereits in der ersten halben Stunde waren 80 Radler an den Start gegangen, darunter die Familie Möller aus Osterath. Friedrich Möller gab mit seinen 80 Jahren den Ton an. Er sitzt fast täglich auf seinem Drahtesel, was ihm den Respekt der Jüngeren einbrachte: „Opa hängt uns alle ab“, klagte Enkelin Katharina Möller. Die 25-Jährige war eine von 350 Neustartern, darüber hinaus wurden an die 600 Durchfahrten registriert. Die städtischen Bediensteten wurden wieder, obwohl die Nähe zur „Bütt“ nicht mehr gegeben ist, von der DLRG unterstützt. Das Musikzelt war für die Jazzband „Nightbirds“ aufgebaut worden. Die Bewirtung kam von der Orangerie.

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