Junge Schützen müssen üben

In der Gruppe der Armbrustträger wird der Nachwuchs aufs Fest vorbereitet.

Willich. Nachwuchsprobleme — so etwas kennt man beim ASV Willich nicht. Dafür sorgen die kleinen Vogel- und die etwas älteren Armbrustträger. Hinter diesen Namen stehen zwei Gruppen, in denen der Schützennachwuchs so allmählich ans Feiern und Marschieren herangeführt wird.

Die Armbrustträger sind zwischen 13 und 18 Jahre alt. „Wirken die ersten Paraden auch manchmal noch etwas unbeholfen, so entwickeln sich die Jungs in den Jahren stetig zu feschen und akkuraten Schützen“, sagt Siggi Gaubitz, der mit seiner Frau Hildegard seit 2005 die Gruppe betreut.

Das „Leben“ als Armbrustträger spiele sich nicht nur beim Schützenfest ab, betont Gaubitz. Im Laufe eines Jahres gebe es neben dem Vogel- und Schnüreschießen immer besondere Aktionen wie Kegeln, Grillen, Ausflüge. „Die Jungs lernen aber auch, dass Feiern nicht alles ist. So ist es seit Jahren Tradition, dass die Armbrustträger sich an der Reinigungsaktion Willi Wisch beteiligen.“ Auch bei der Altkleidersammlung der Kolpingsfamilie stünden sie zur Verfügung. „Durch diese sozialen Aktionen sollen die Jugendlichen lernen, über den eigenen Tellerrand zu schauen“, sagt Gaubitz. Vor allem will er damit weg vom Klischee der ewig saufenden Schützen.

Diese Art der Nachwuchsarbeit funktioniert gut. So entstehen über Jahre echte Freundschaften. Folge: Im Vorjahr wurde von 14 Armbrustträgern der Jungschützenzug „Op jück“ gegründet, der sich auch beim Sommerfest der Lebenshilfe und der Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Parks aktiv eingebracht hat.

Die nach dem letzten Schützenfest verbliebenen vier Armbrustträger blieben nicht lang allein. Vogelträger, die inzwischen das entsprechende Alter erreicht hatten und Jungs, die einfach auch mitmachen wollten, haben die Gruppe wieder auf 16 anwachsen lassen.

Beim Schnüreschießen standen die meisten von ihnen zum ersten Mal an einem richtigen Schießstand. Vor einigen Tagen folgte das interne Vogelschießen der Gruppe. König wurde mit dem 294. Schuss Christian Zensen. „Jetzt muss noch fleißig das Marschieren geübt werden, und dann kann das Schützenfest am zweiten Juliwochenende kommen“, sagt Siggi Gaubitz.

Selbst ist der 55-Jährige, der 1978 nach Willich gezogen war, übrigens über eine private Nachwuchs-Förderung zum ASV gekommen: Seine Frau und sein Schwiegervater, beides Einheimische, brachten ihn zu den Schützen.

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