Das Ferien-Abc: B wie Blutspende : Willich: Gespendetes Blut ist Mangelware
Willich Zum Spendetermin in Anrath kamen rund 90 Leute. Und doch herrscht Unterversorgung.
. Rote Pfeile weisen den Weg: vom Kirchplatz in Anrath durch ein Tor zu einem Gebäudeteil im hinteren Bereich. Beim Öffnen der Tür zur Begegnungsstätte des Roten Kreuzes (DRK) läuft man direkt in eine Menschenschlange hinein. Drangvolle Enge herrscht hier heute. Es ist Blutspendetermin. Mit 70 bis 90 Spendern rechnen Günther und Rosi Fassbender. Das Ehepaar gehört dem DRK-Ortsverein Willich an und organisiert seit 30 Jahren ehrenamtlich die Blutspendetermine in Willich.
Zwölfmal jährlich bittet das DRK hier um Blutspenden. Je viermal in Anrath und Neersen und je zweimal in Willich und Schiefbahn. So ganz genau wissen die beiden nie, wie viele Menschen kommen werden. Bei jedem Termin ist ein professionelles Team, bestehend aus einem Arzt und medizinischen Mitarbeitern, dabei. Rundherum wird alles von Ehrenamtlern organisiert. Zunächst melden sich die Spendenwilligen an, mit ihrem Personalausweis und dem Blutspendeausweis, den man nach der Erstspende erhält.
Vor jeder Spende muss ein umfangreicher Fragebogen ausgefüllt werden. Damit wird immer wieder neu die Spendenfähigkeit überprüft. Wer frisch operiert ist, bestimmte Medikamente nimmt oder eine Tropenreise unternommen hat, darf möglicherweise kein Blut spenden.
Ist alles in Ordung, gibt es einen kleinen Pieks ins Ohr, des Spenders um den Eisengehalt seines Blutes zu testen. Geübte Hände setzen geschickt die Kanüle, aus denen der kostbare Saft in einen Beutel fließt. Ein halber Liter wird abgenommen. Wie schnell das geht, das ist individuell sehr unterschiedlich. Zwischen sechs und zehn Minuten ist der Normalwert. Nach zwölfeinhalb Minuten wird der Spendevorgang immer abgebrochen. „Möglicherweise haben die Menschen dann vorher nicht genug getrunken“, sagt Gabriele Hoch vom DRK-Blutspendedienst West in Breitscheid.
In der Region spenden jeden
Tag rund 700 Personen zuwenig
Die gemeinnützige GmbH organisiert zentral die Blutspenden in der Region. „Und zwar ohne jeden finanziellen Anreiz“, wie sie betont. Rund 70 Prozent des Gesamtbedarfs wird über diese Organisation abgedeckt. Daher erhalten die Spender auch kein Geld, sondern lediglich ein kleines Präsent und einen Imbiss.