Vorst Entscheidend ist der Blickkontakt

Vorst. · Der Fotograf Ton Mascini zeigt im Kulturcafé Papperlapapp in Vorst eine kleine Auswahl seiner Tierbilder. Edith Mascini präsentiert eigene Tiergemälde.

 Was ist in den Augen dieser Robbe zu lesen? Melancholie? Ton Mascini hat diese Szene eingefangen.

Was ist in den Augen dieser Robbe zu lesen? Melancholie? Ton Mascini hat diese Szene eingefangen.

Foto: Ton Mascini

Ein Hund, ein Pferd, ein Maulwurf, ein Zebra, ein Elefant, ein Löwe, eine Eule, eine Giraffe, ein Flusspferd – die Aufzählung könnte noch lange so weitergehen. Derlei heimische und exotische Tiere werden im August das Kulturcafé Papperlapapp bevölkern: an den Wänden und auf den Fotografien von Ton Mascini.

Im Rahmen ihrer Kulturveranstaltungen zeigt der Tönisvorster Wahlbürger in dem Kulturcafé eine kleine Auswahl seiner mehreren Tausend Fotografien.

Der gebürtige Niederländer Ton Mascini ist 71 Jahre alt. Seit 20 Jahren lebt er mit seiner Frau Edith Mascini in Deutschland, seit zehn Jahren in Tönisvorst. Geboren wurde er in Amsterdam, er erlernte den Beruf des Schlossers, bevor er sich autodidaktisch zum Fotografen entwickelte. Zu fotografieren begonnen hat er mit analogen Kameras wie einer Hasselblad oder einer Leica, aber sobald die digitalen Kameras aufkamen, vor etwa 30 Jahren, wechselte er zu dieser neuen Aufnahmetechnik. Mit der Nachbearbeitung seiner Bilder ist er zurückhaltend. „Man macht sie nur schöner“, beschreibt Mascini den Vorgang. Der besteht aus Anschärfen oder der Sättigung der Farben.

Mascini hat sein Geld mit der Fotografie verdient und dabei „alles“ aufgenommen. Fast alles: „Ich hab’s nicht so mit Models“, gibt der Fotograf zu. Aber ansonsten: Städte, Landschaften und Tiere.

Aus allen seinen Tierfotografien hat Ton Mascini die Bilder ausgewählt, die er im Café Papperlapapp zeigt. Übrigens: Alle ausgestellten Fotografien stehen zum Verkauf, wobei die Hälfte des Erlöses an die Zoofreunde Krefeld gehen, um den Bau eines neuen Affentropenhauses zu unterstützen.

Oft wartet Mascini mehr als eine Stunde auf den richtigen Moment

Die Fotografien sind auf Mascinis Reisen um die ganze Welt entstanden. Wenn er ein aufnehmenswertes Tiermotiv sieht, wappnet er sich mit Geduld. „Ich warte immer, dass das Tier in meine Richtung guckt“, sagt er. Das ist der rote Faden, der sich durch die Ausstellung zieht: Die Tiere schauen den Fotografen beziehungsweise den Betrachter direkt an. Es entsteht, wenn man sich darauf einlässt, ein stummer Dialog, in dem der Mensch sich fragt, was in dem Tier gerade vorgeht. Errätseln wird der Betrachter dies wohl nie, denn der Löwe mit seinem wachen Blick, der mächtige Elefant mit den müde wirkenden Augen, die Robbe mit dem melancholischen Ausdruck oder der Frosch mit seinen hervortretenden Augen – sie geben wenig preis. Sie scheinen sich vor den Menschen zu schützen.

Oft wartet Mascini mehr als eine Stunde auf den richtigen Augenblick. „Ich warte, bis der Moment da ist, und dann klicke ich auf den Auslöser.“ Meist ist dann schon das eine, gute Bild entstanden.

Die Ausstellung mit etwa 30 Fotografien von Ton Mascini wird um einige Tiergemälde seiner Frau Edith Mascini ergänzt. Sie ist vom 2. August bis zum 27. September im Kulturcafé Papperlapapp, Clevenstraße 15 in Vorst, zu sehen.

Die Ausstellung ist zu sehen mittwochs bis sonntags, 9.30 bis 16 Uhr, Samstag, 9.30 bis 13 Uhr.

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