TC Vorst Corona-Krise macht dem Tennisclub Vorst zu schaffen

Vorst. · Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise haben den Tennisclub Vorst hart getroffen. Beiträge konnten nicht eingezogen werden, während Unterhaltungskosten weiterliefen. Und dann ging auch noch eine Pumpe kaputt.

 TC-Vorsitzender Dennis Bruijn und sein Sohn John auf der Terrasse der Gaststätte. Bislang stand dort eine lange Tafel, an der die Mitglieder gemeinsam saßen, wegen der Corona-Auflagen wurden die Tische auseinandergezogen.

TC-Vorsitzender Dennis Bruijn und sein Sohn John auf der Terrasse der Gaststätte. Bislang stand dort eine lange Tafel, an der die Mitglieder gemeinsam saßen, wegen der Corona-Auflagen wurden die Tische auseinandergezogen.

Foto: Emily Senf

(emy) Die Corona-Pandemie hat den Tennisclub (TC) Vorst hart getroffen. „Unsere komplette Planung für dieses Jahr ist über den Haufen geworfen worden“, sagt der Vorsitzende Dennis Bruijn. Hinzu kommt, wie bei so vielen anderen Vereinen: Während der Betrieb ruhen musste, konnten Mitgliedsbeiträge nicht eingezogen werden, gleichzeitig liefen allerdings Unterhaltungskosten für die Anlage weiter. Dann ging auf dem Platz in Vorst auch noch eine Pumpe kaputt und musste für rund 3000 Euro ersetzt werden. „Das Ganze ist eine Katastrophe“, sagt der 48-Jährige. Allerdings wagt er inzwischen auch wieder ein bisschen Optimismus. Seit zwei Wochen darf der Verein seinen Gastronomiebereich wieder öffnen.

Für mehrere Tausend Euro hatte der Verein nach dem Winter gerade erst die Plätze aufbereiten lassen und sie Mitte März zum Bespielen öffnen wollen, da machten die Corona-Einschränkungen den Planungen einen Strich durch die Rechnung. Wie viele gerade kleinere Vereine hat die Krise den TC Vorst an seine finanziellen Grenzen gebracht. Die Anlage blieb geschlossen; um die vier Plätze in ihrem Zustand zu halten, mussten sie allerdings allein zweimal täglich gewässert werden. Für die Unterhaltungskosten musste der Verein auf Rücklagen zurückgreifen, denn „da der Spielbetrieb nicht möglich war, konnten wir auch keine Mitgliedsbeiträge einziehen“, schildert es Dennis Bruijn. Dies sei erst vor vier Wochen passiert, als die Anlage durch Lockerungen in der Corona-Schutzverordnung wieder genutzt werden durfte. Bis dahin war aber auch ein Schaden an einer Pumpe für die Platzbewässerung aufgetaucht, der behoben werden musste. „Als wir dachten, dass es gerade wieder ein bisschen besser wird, haben wir noch einen draufbekommen“, sagt Bruijn.

Die Stadt hat dem Verein für
drei Monate die Pacht erlassen

Der Verein gehört zwar zu denen, die die staatliche Soforthilfe beantragt und auch schnell zugesichert bekommen haben. Die Bewilligung sei innerhalb eines Tages gekommen, erinnert sich Bruijn, „dann hat es aber mehr als einen Monat gedauert, bis weiter etwas passiert ist“. Für einen Lichtblick sorgte derweil die Stadt Tönisvorst: Für die Monate März bis Mai habe sie dem Verein die Pacht für das Grundstück erlassen, sagt Bruijn: „Das waren ein paar Hundert Euro und für uns eine Menge Geld.“

Dabei hatte sich der TC Vorst für 2020 eigentlich eine ganze Menge vorgenommen. Der Verein wollte Turniere und erneut Feriencamps anbieten und Veranstaltungen wie Grünkohlessen ausrichten, um im besten Fall neue Mitglieder zu gewinnen. Denn der TC bewegt sich mit seinen aktuell rund 100 aktiven und 40 passiven Mitgliedern gerade eben an der Untergrenze, damit er sich selbst finanziell tragen kann. „Wir müssen wachsen, sonst ist das alles irgendwann nicht mehr machbar“, sagt Bruijn. Bis auf den Job einer Putzkraft seien für alle anfallenden Aufgaben die Vereinsmitglieder im ehrenamtlichen Einsatz. Die Damen-65-Mannschaft kümmert sich beispielsweise um die Blumenbeete, das Herren-50-Team hat die Aufgaben des Platzwarts kommissarisch übernommen. „Um Geld zu sparen“, erläutert Bruijn. 220 Euro zahlen erwachsene Mitglieder jährlich an den TC, für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre liegt der Beitrag bei 75 Euro, für Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahre bei 85 Euro. Für Familien (zwei Erwachsene und Kinder) betragen die Mitgliedsbeiträge 380 Euro pro Jahr, allerdings zahlen sie im ersten Jahr nur die
Hälfte.

Große Hoffnungen legt der Vorster Tennisclub auf seine Gastronomie. Die war bislang nur für Mitglieder geöffnet, die sich dort nach dem Training trafen. Seit Kurzem besitzt der Verein allerdings eine Konzession für einen vollwertigen Betrieb. Aktuell ist sie vorläufig; bis September hat der TC laut Bruijn nun Zeit, alle notwendigen Schritte zu unternehmen. Er selbst hat Erfahrung, da er bereits eine Gastronomie in einem Tennisclub in Düsseldorf geleitet hat. Nun ist der Bereich, anders als früher, auch an Wochenenden geöffnet.

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