Jazzfestival: Brönner und Eastwood kommen nach Viersen

Jung und international: Das Jazzfestival lockt Musiker von Weltruf an den Niederrhein.

Viersen. Und es geht noch eine Nummer internationaler als im vergangenen Jahr. Die Liste der Künstler, die sich für die 23. Ausgabe des Jazzfestivals Viersen in zwei Wochen angekündigt haben, liest sich wie das "Who is who" der vor allem jungen Jazzszene. Organistin Barbara Dennnerlein wird dabei sein, Kyle Eastwood, Sohn von Schauspieler Clint Eastwood, die WDR-Bigband, das Quartett Oregon und Habana Sax aus Kuba und viele andere Künstler.

Höhepunkt in der Nacht zu Sonntag, 20. September, wird jedoch der Auftritt von Till Brönner in der Festhalle sein, dem gebürtigen Viersener, der mit seinen Alben Oceana und Rio für internationale Erfolge gesorgt hat. "Das ursprünglich von US-Präsident Obama übernommene und vom Viersener Einzelhandel umgedeutete Motto ’Yes, VIE can’ könnte ohne weiteres weitergedreht werden in ’Jazz: VIE can!’", freute sich Bürgermeister Günter Thönnessen. Das Festival sei längst ein bedeutender Standortfaktor für die Stadt geworden. "Darum muss ich mich besonders bei den Unterstützern bedanken, die uns auch in diesem Jahr nicht im Stich gelassen haben." Auch durch das Talent von Organisator Tobias Kremer und die Kontakte des künstlerischen Leiters Ali Haurand ist es gelungen, eine breite Palette weltberühmter Musiker nach Viersen zu holen.

Den Anfang macht Barbara Dennerlein am Freitag, 18.September, um 19 Uhr in der Kreuzkirche. In ihrem aktuellen Album spielt die Organistin, die seit Jahren zur ersten Besetzung der deutschen Jazzszene gehört, Stücke wie "Satisfaction" von den Rolling Stones auf der Kirchenorgel. Noch nicht ganz vom Tisch ist das Gerücht, dass Hollywood-Star Clint Eastwood seinen Sohn Kyle, der vor zehn Jahren mit einem hervorragenden Album debütiert hat, nach Viersen begleitet. "Er würde es wirklich sehr gerne, hat Kyle mir am Telefon gesagt", bestätigt Haurand, macht aber wenig Hoffnung. "Es ist aber leider nicht wahrscheinlich."

Das Vermächtnis der 1959 früh verstorbenen Vocalistin Billie Holiday wird in einem Auftritt der WDR Bigband und Sängerin Cecil Verny geehrt. Die Bigband aus Köln brillierte zuletzt unter anderem mit einer Neueinspielung der Filmmusik des Steve McQueen-Klassikers "Bullit".

Nach dem Auftritt von Kyle Eastwood am Samstagabend folgt der Höhepunkt: Till Brönner. Der Trompeter aus Berlin hatte laut Haurand schon seit Jahren den Plan, in Viersen aufzutreten. "Nun hat es endlich geklappt."

Der Sonntag des Festivals ist im Rahmen des in diesem Jahr mit 15000 Euro geförderten "Junior’s Jazz Open" für Kinder und Jugendliche reserviert. Die Schüler der St. Notburga-Grundschule üben mit Drummer Christoph Hillmann ein Programm ein. Von 11 bis 15 Uhr sind zudem das Pindakaas Saxophon Quartett, das Bundesjugend-Jazzorchester und das in Viersen probende NRW-Jugendpercussions-Ensemble Splash zu hören.

Doch Ali Haurand hat noch eine besondere Nachricht: Über 660 Minuten Sendezeit zu den Auftritten des diesjährigen Festivals sind mittlerweile mit WDR und 3Sat vereinbart. Im Gespräch sind außerdem Übertragungen für das ORF und Arte. So reicht der gute Klang Viersens bis nach Österreich und in die Schweiz. Jazz-Viersen kann es!

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