Was wird aus dem Sport?

Es fehlt weiterhin ein Entwicklungsplan für die Sportstätten. Am Mittwoch soll zumindest ein Zeitrahmen für eine Analyse vorgestellt werden.

Was wird aus dem Sport?
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Nicht nur bei der Justiz, auch in der öffentlichen Verwaltung mahlen die Mühlen häufig langsam. Das ist auch beim Thema Sportentwicklungsplan in Kempen so. Seit Jahren fordert die Politik — insbesondere die SPD — ein Konzept von der Stadt. Bislang vergeblich. Mit Blick auf mangelndes Personal und auf die Kosten wurde das Thema stets aufgeschoben. Jetzt soll es ein Konzept geben — allzu schnell wird es aber nicht gehen.

Was wird aus dem Sport?
Foto: Kurt Lübke

In der Sitzung am Mittwoch des Sportausschusses (18 Uhr, Rathaus) möchte die Verwaltung sich die Zustimmung für einen Zeitplan einholen: Bis zum 11. November sollen ein „Konzept und eine Zeitplanung zur Erarbeitung eines Sportentwicklungskonzeptes“ vorgelegt werden. Dabei soll es nicht nur um die Sportstätten, sondern auch um die Vereine und Sportler gehen. Wie in vielen Bereichen spielt hier ebenfalls das Stichwort „Demografischer Wandel“ eine Rolle. Welche Einrichtungen braucht eine Stadt wie Kempen künftig? Welche Hallen oder andere Sportanlagen entsprechen nicht mehr den Anforderungen? Diese und andere Fragen werden thematisiert.

Die Analyse soll unter anderem mit Hilfe einer Bürgerbefragung entstehen. Ein entsprechender Fragebogen ist nach Angaben der Stadt in Vorbereitung. Sportdezernent Michael Klee stehe schon in Kontakt mit der Sporthochschule Köln. Die Wissenschaftler haben bereits 2010 für die Stadt Aachen ein Sportentwicklungskonzept erarbeitet. Damals war Klee noch in Diensten der Stadt Aachen. Die Kölner Hochschule habe den Ansatz zu erarbeiten, „wie Sportakteure auf veränderte gesellschaftliche Entwicklungen und Problemstellungen reagieren können“. Die Bürgerbefragung will die Stadt aus eigenen Mitteln stemmen. Die Kosten für eine mögliche Beratung aus Köln sollen in den Haushalt 2015 eingeplant werden.

Zweites Standbein der Analyse: Es soll einen Workshop zu diesem Thema geben. Nach der Kommunalwahl am 25. Mai wollen sich Vertreter von Verwaltung, Politik und Vereinen erstmals treffen. Beigeordneter Klee lobte jüngst die Erfahrungen mit den Workshops im Bereich des Sozialdezernats: „Dort haben wir eine fruchtbare Zusammenarbeit aller Beteiligten.“

Beim baulichen Zustand einzelner Sportanlagen ist man schon einen Schritt weiter als beim Gesamtkonzept. Mittwochabend soll das Gutachten eines Ingenieurbüros vorgestellt werden. Darin geht es um die Turnhallen an der Wachtendonker Straße und am Thomaeum. Wie schon im WZ-Sportstättenchek 2012 thematisiert, sind die Hallen erheblich in die Jahre gekommen.

Zweites akutes Problem ist der St. Huberter Aschenplatz, An Eulen. Der Sportplatz ist sanierungsbedürftig. „Bezüglich des Zeitpunktes für eine Sanierung soll zunächst geprüft werden, ob und zu welchen Kosten eine Verlagerung des Sportplatzes in den Bereich der Stendener Straße möglich ist“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den Ausschuss am Mittwoch. An der Stendener Straße liegt bekanntlich der Rasenplatz, auf dem TuS und FC kicken. „Dazu wurde die Erstellung eines Schallschutzgutachens in Auftrag gegeben. Dieses Gutachten ist noch nicht fertig. Konkrete Aussagen sind noch nicht möglich“, so die Verwaltung.

Es wird also noch dauern, bis die St. Huberter Fußballer mehr wissen. Ob der seit Jahren gehegte Traum, an der Stendener Straße einen zweiten Platz — womöglich sogar mit Kunstrasen — zu bekommen, wahr wird, steht in den Sternen. Ein Blick in die leere Stadtkasse und die mühsame Umsetzung des Kunstrasenprojektes in Kempen unterstreichen das. So ist das mit den Mühlen in der Verwaltung. . .

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