Grefrath Pläne fürs neue Lehrschwimmbecken stehen

Grefrath · Die alte Lehrschwimmhalle des Hallenbads ist marode. Die Gemeindewerke Grefrath wollen nun eine neue Halle mit Becken, Eltern-Kind-Bereich und mehr auf der anderen Seite des Bades anbauen.

 Das Grefrather Hallenbad von der Schulwiese aus betrachtet.

Das Grefrather Hallenbad von der Schulwiese aus betrachtet.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Planung für eine neue Lehrschwimmhalle am Grefrather Hallenbad laufen auf Hochtouren. Die Gemeindewerke als Betreiber des Bades haben mit den Überlegungen bereits im vergangenen Jahr begonnen. Nun hat der Aufsichtsrat einer ersten Entwurfsplanung zugestimmt, auf deren Grundlage nun die Feinplanungen beginnen.

Eine wichtige Frage war der Standort. Gegen einen Neubau an der jetzigen Stelle des Beckens sprachen mehrere Gründe, so Gemeindewerke-Geschäftsführer Erik Ix. Dort wäre man mit Blick auf Beckenbreite und Barrierefreiheit eingeschränkt gewesen. „Außerdem hätten wir dann für die Bauzeit keine Schwimmkurse und kein Schulschwimmen anbieten können“, so Ix. An Schwimmkursen gibt es bei den Vereinen und den Gemeindewerken ein großes Interesse. Den Betrieb aufrecht erhalten zu können, war den Gemeindewerken wichtig.

Neues Becken soll allen Nutzergruppen gerecht werden

Daher hat man sich entschlossen, einen neuen Anbau zur Schulwiese hin zu realisieren. Der Neubau mit Flachdach und Glasfronten an den beiden Seiten zur Wiese hin grenzt bis an den dort verlaufenden Weg. Von der Schulwiese muss also kein Stück weichen. Mit der Gemeinde als Eigentümerin der Fläche habe man dies bereits abgesprochen. Dafür wird in Zukunft die Fläche der alten Lehrschwimmbecken-Halle, die am Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule liegt, der Gemeinde zur Verfügung stehen.

Der Anbau an der neuen Stelle ermöglicht kurze Wege. Vom vor kurzem neu gestalteten Umkleidebereich kann man die neue Schwimmhalle durch zwei Eingänge direkt erreichen.

Die Gemeindewerke haben sich im Vorfeld in mehrere Workshops mit Mitarbeitern, Nutzern und Planern ausgetauscht, Wünsche und Anregungen aufgenommen. Zu den Anforderungen gehörten Barrierefreiheit, mit Blick auf Erreichbarkeit  und Einstieg ins Becken, Haltemöglichkeiten am Rand für Therapieübungen, aber auch Nebenräume für Personal und Vereine, ein Mehrzweckraum für Schulungen und Versammlungen. Von der Politik gefordert war zudem ein attraktiverer Eltern-Kind-Bereich als bisher.

All das hat nun in der neuen Schwimmhalle Platz. Das neue Lehrschwimmbecken wird acht mal zwölf Meter groß und wird über eine Treppe verfügen. Außerdem ist ein Hubboden geplant. Zurzeit schauen sich die Gemeindewerke nach der optimalen Lösung um. Man wolle möglichst flexibel sein, um allen Nutzergruppen gerecht werden zu können, so Erik Ix. Vom Babyschwimmen über Schwimmkurse bis zur Aqua-Fitness für Ältere soll dort in Zukunft alles möglich sein, weil man die Tiefe bis zu 1,80 Meter flexibel variieren kann.

Neben dem Lehrschwimmbecken und mit Blick auf das große 25-Meter-Becken entsteht ein Eltern-Kind-Bereich, der 25 Quadratmeter groß sein wird. Spielelemente für diesen Bereich soll es ebenso geben wie Sitzmöglichkeiten für die Eltern oder Großeltern. Das ist aber alles noch Sache der Detailplanung.

In der neuen Halle entstehen zudem Lagerräume, ein Mehrzweckraum, in dem sich zum Beispiel Vereine treffen können, und Toiletten, damit die Kleinen vom Schwimmkurs nicht unbeobachtet zur Toilette gehen müssen.

Am Durchgang zwischen alter und neuer Halle soll die Schwimmaufsicht positioniert werden, die so alle drei Becken im Blick haben kann. Die beiden Bereiche werden durch eine Glastür getrennt.

Eine wichtige Anforderung war auch, Aufenthaltsräume, Umkleiden und Duschen für die Mitarbeiter zu schaffen. Dies ist nun im Kellerbereich vorgesehen. Ein großer Mehrzweckraum dort könne vielseitig genutzt werden. Dort, wo früher die Sauna zu finden war, können die Sanierungsmaßnahmen bald beginnen, so Ix.

Verschiedene Ideen, um das Bad attraktiver zu machen

Bis zum Ende des Jahres wollen die Gemeindewerke die Detailplanungen für die neue Schwimmhalle stehen haben, damit die Arbeiten 2020 beginnen können. „Wir hoffen, dass wir 2021 fertig sind“, so Erik Ix. Der Kostenrahmen liegt bei zweieinhalb Millionen Euro netto inklusive Planungen. Wenn die Details stehen, will man sich um Zuschüsse bewerben. Ix ist zuversichtlich, dass es Förderungen geben könnte.

Wenn wir schon was Neues machen, dann soll es auch etwas Schönes werden, haben sich die Gemeindewerke überlegt. Zurzeit gibt es viele Ideen, wie man mit verhältnismäßig einfachen Mitteln eine Attraktivierung des Bades erreichen könnte. Von einer Salzgrotte über Dampfbad bis hin zur Kletterwand reichen die Vorschläge. Was davon genau realisiert werden kann, muss sich noch zeigen.

Die alte Halle mit dem sechs mal 13 Meter großen Lehrschwimmbecken wurde bereits im Zuge des Baus der Gemeinschaftsgrundschule Anfang der 60er Jahre errichtet. Ende der 60er wurde die große Schwimmhalle mit dem 25-Meter-Becken angebaut. Nun ist die Lehrschwimmhalle, die mittlerweile auch ein kleines Kinderbecken bekommen hatte, so marode, dass sie saniert werden müsste.

Einiges wurde am Hallenbad in den vergangenen Jahren schon saniert. Im Jahr 2008 waren das Dach der Schwimmhalle und die Lüftungsanlage erneuert worden, 2015 ein Nahwärmenetz mit Blockheizkraftwerk, an das auch die Schulen angeschlossen sind, installiert. Im Februar 2017 war das Hallenbad nach der Sanierung von Umkleiden, Sanitäranlagen und Eingangsbereich neu eröffnet worden. Auch die Elektrotechnik war erneuert worden. Rund 800 000 Euro hatte dieser dritte Abschnitt gekostet. Nun steht mit der Erneuerung des Lehrschwimmbeckens der vorerst letzte Teil der Arbeiten an.

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