Gustav-Adolf-Kirche : St. Huberter feiern ihre Holzkirche
St. Hubert. Vor 60 Jahren wurde die evangelische Gustav-Adolf-Kirche mit Hilfe aus Schweden gebaut.
Mit einem Gottesdienst, festlich gestaltet durch Chor, Orgel- und Posaunenklänge, feierte die Evangelische Kirchengemeinde St. Hubert jetzt den 60. Geburtstag ihrer Gustav-Adolf-Kirche an der Martin-Luther-Straße. Am 9. August 1959 wurde die Kirche geweiht. „Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass es dieses schwedische Holzkirchlein nicht geben könnte“, sagte Pfarrer Markus Rönchen in seiner Predigt. Die Kirche sei „so schön“, sie strahle „Wärme und Geborgenheit“ aus, befand er. Tatsächlich ist der Bau mit seiner dunkelroten Holzfassade und dem hochaufragenden schiefergedeckten Satteldach ein Kleinod. Sie wurde nach dem Modell der „Amsberg-Kapelle“ in Stora Tuna/Schweden errichtet.
Pfarrer Rönchen erinnerte an die schwierigen Anfänge und die Tatkraft aller Beteiligten. Die evangelischen Flüchtlinge, die sich nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs in St. Hubert niedergelassen hätten, seien „so arm wie Kirchenmäuse“ gewesen. Der damalige Pfarrer Friedrich Fliedner habe sich mutig auf den Weg nach Schweden gemacht, um etwas Holz für den Bodenbelag oder die Dachkonstruktion zu erbetteln. Dort habe man entschieden: „Wir schenken Euch eine ganze Kirche.“
Ein Frachtunternehmer transportierte das Holz kostenfrei bis in den Hafen von Krefeld-Uerdingen. Die Gemeindemitglieder aus St. Hubert packten mit an, halfen beim Bau und beim mühseligen Sammeln von Spenden. Noch heute in Erinnerung ist der tragische Unfalltod von Pfarrer Fliedner kurz vor der Einweihung der Kirche.