Peterstraße: Druck auf Stephan Kahl wächst
Der Landschaftsverband legt andere Daten als der Beigeordnete vor.
Kempen. In der Debatte um das denkmalgeschützte Haus an der Peterstraße 20 wächst der Druck auf den Technischen Beigeordneten Stephan Kahl (Foto). Konkret geht es um den Zeitpunkt, an dem die Stadt vom Amt für Denkmalpflege beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) darüber informiert wurde, dass die Kölner Behörde für den Erhalt des Hauses ist.
Kahl hatte in der vergangenen Woche gegenüber der WZ erklärt, dass die Verwaltung am 16. März 2014 eine E-Mail mit einer LVR-Stellungnahme erhalten hat — ein Tag bevor die Streichung des Hauses aus der Denkmalliste Thema im Fachausschuss war. Deshalb sei eine Einarbeitung der LVR-Meinung in die Ausschussvorlage nicht mehr möglich gewesen. Kahl habe lediglich mündlich über die Post aus Köln informiert.
Der Landschaftsverband hingegen bestätigte am Montag der WZ, dass es bereits am 27. Mai 2013 eine schriftliche Stellungnahme gegeben hat. Dies wurde der Presse auch von der Initiative „Denk mal an Kempen“ mitgeteilt. „Ich kann die Daten, die die Initiative mitgeteilt hat, bestätigen“, so eine Sprecherin.
Laut LVR gab es am 7. Mai 2013 einen Ortstermin an der Peterstraße 20. Schon damals sei der Stadt die ablehnende Haltung zur geplanten Löschung aus der Denkmalliste mitgeteilt worden. Schriftlich sei die Ablehnung am 27. Mai per Post nach Kempen geschickt worden — auf Anfrage der Stadt vom 19. März 2013.
Ein knappes Jahr später, am 6. März 2014, sei dann eine erneute schriftliche Stellungnahme des LVR gefolgt. Dr. Marco Kieser, einer der Denkmalexperten, habe der Stadt per E-Mail seine „klare ablehnende Haltung“ gegenüber einem Rückbau und einer Neubebauung an dieser Stelle durch die Firma Ralf Schmitz mitgeteilt.