Oedt: Der Herr der Herde

Alte Liebe rostet nicht: Der Oedter Volker Zimmermann hat ein Faible für alte Öfen.

Oedt. Wenn es um heiße Öfen geht, macht Volker Zimmermann so schnell keiner was vor. Zwar ist der 46-jährige Oedter eigentlich Elektromeister, doch seit etwa einem Jahr verkauft er außerdem voll restaurierte, funktionstüchtige Küchenherde aus Belgien und Frankreich, die vor 1950 gebaut worden sind.

"Vor 15 Jahren kauften meine Frau und ich den ersten Antikherd", erzählt Zimmermann, der damals auf einem Markt im belgischen Tongeren auf Schnäppchenjagd war. Und während sie die Ofen-Wärme genossen, fanden auch immer mehr Verwandte und Bekannte Gefallen an der warmen Luft: "Die Nachfrage war da, also haben wir das Angebot geschaffen und ein Gewerbe angemeldet", so Zimmermann.

Rund 30 historische Schätzchen sind momentan im "Showroom", dem familieneigenen Wintergarten, untergebracht. Von 1600 bis 4500 Euro bezahlt der Kunde für ein Exemplar, das gut 140 Kilogramm auf die Waage bringt. Cremefarbene Emaille glänzt hier mit noblem Chrom und kühlen Kacheln um die Wette. Was auch die hauseigene Katzendame Amira genießt. "Die liegt oft vorm Ofen und schnurrt zufrieden", sagt Zimmermann, der schon Öfen nach Finnland, Bulgarien und in die Schweiz verschickte.

Voraussetzung für den Betrieb eines solchen Ofens ist ein alter Kamin, durch den die Abgase geleitet werden können oder ein doppelwandiger Edelstahlschornstein. Beheizt werden die Öfen mit Kohle und Holz, was laut Zimmermann niedrige Heizkosten zur Folge habe. Die Aschelade wird einfach in die graue Tonne entsorgt. Und auch ein Rußpartikelfilter, wie er ab 2015 verpflichtend werden soll, ist hierbei nicht notwendig: vor 1950 gebaute Herde gelten nämlich als "Sonderfeuerstätten".

Und wer ist ein typischer Kunde? Der restauriert beispielsweise ein altes Haus und will sich einrichten. "Da ist ein Herd nicht nur Blickfang, sondern schafft auch Gemütlichkeit."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort