Tönisberg: Anlaufstation für Pilger

Die Antoniuskapelle in Tönisberg stammt aus dem 17.Jahrhundert. Auf einem neuen Hinweisschild findet man jetzt alles zur Geschichte des Heiligenhäuschens.

Tönisberg. Wer vom Rhein aus nach Kevelaer pilgern will, der muss an ihr vorbei: Die Antoniuskapelle gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen des Bergdorfes. An der Auffahrt nach Tönisberg steht das Gotteshaus in der Kurve der Straßen Haag und Windmühlenweg.

Der Heimatverein hat jetzt an der Antoniuskapelle ein Hinweisschild zur Geschichte angebracht. Das wollen die Heimatforscher demnächst an allen Denkmälern tun.

"Es ist überliefert, dass die Kapelle im 17.Jahrhundert gebaut worden ist", erklärt Heinz Krudewig vom Heimatverein, "ursprünglich war sie ein Heiligenhäuschen." Die Besitzer von Dellmanns- und Cobbershof waren die Bauherren. Daher stammt auch der frühere Name: Cobbers Heiligenhäuschen.

Nach dem Heiligen Antonius - dem Namensgeber und Patron von Tönisberg - wurde die Kapelle erst 1935 benannt. Damals modellierte der Tönisberger Malermeister Lorenz Hermes ein Relief des Heiligen und brachte es im Innern an. "Am Hang unterhalb des Gotteshauses sprudelte in früheren Zeiten die Antonius-Quelle, deren Wasser Heilkraft gegen Augenleiden besessen haben soll", ergänzt Krudewig.

Das Denkmal lag ehemals an der alten Chaussee von Köln nach Nijmwegen. Heute ist die Kapelle immer noch eine Anlaufstation für Kevelaer-Pilger. "Ich weiß, dass jedes Jahr eine Gruppe aus Bonn Station in Tönisberg macht", so der Heimatforscher.

Seit 1935 gab es nur noch eine Veränderung im Heiligenhäuschen: Das Antonius-Relief wurde von der Keramikerin Anneliese Langenbach restauriert. "Das war 1972", erinnert sich Krudewig.

Alle diese Informationen kann man jetzt auf dem Hinweisschild lesen. Das freut vor allem den Kempener Heinz Cobbers (75). Die Vorfahren des Architekten, der unter anderem für den Bau des Kempener Rathauses verantwortlich zeichnet, haben das Heiligenhäuschen gebaut.

"Er ist zwar ein Ur-Kempener, aber seine Wurzeln liegen auf dem Tönisberger Cobbershof", erklärt Heinz Krudewig. "Daher ist er froh, dass die Leute nun lesen können, wie die Antoniuskapelle eigentlich heißt: Cobbers.Heiligenhäuschen."

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