Corona im Kreis Viersen Landrat warnt vor Reise in die Niederlande

Kreis Viersen · Landrat Andreas Coenen (CDU) appelliert an die Bürger, nicht in die Niederlande zu fahren – auch nicht zum Einkaufen. Und er kritisiert das Bundesgesundheitsministerium.

Kreis Viersen: Landrat Andreas Coenen warnt vor Ausflug in die Niederlande
Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

. (biro) Landrat Andreas Coenen (CDU) appelliert an die Bürger, nicht in die Niederlande zu fahren – auch nicht zum Einkaufen am 1. Mai. Zu den ab Mittwoch in den Niederlanden geltenden Lockerungen erklärte Coenen am Dienstag: „Bestimmt haben unsere niederländischen Freunde die Lockerungen gegen die damit einhergehenden Risiken abgewogen. Zu den Risiken gehört auch, dass Deutsche jetzt möglicherweise verstärkt in die Niederlande reisen, um die dortigen Angebote zu nutzen, gerade am 1. Mai, wenn die Geschäfte bei uns geschlossen sind.“ Die Niederlande seien aber Hochrisikogebiet, so Coenen: „Ich appelliere daher an die Vernunft der Menschen: Bleiben Sie zu Hause. In der jetzigen Lage mit hochansteckenden Mutationen und schweren Verläufen helfen Sie, Menschenleben zu retten.“

Zudem kritisierte der Landrat am Dienstag die Absicht des Bundesgesundheitsministeriums, das Angebot kostenloser Corona-Tests in Deutschland unabhängig vom Wohnort und damit auch für Bürger aus den Niederlanden verfügbar zu machen. „Kostenlose Corona-Tests sind ein wichtiger Baustein der Pandemie-Bekämpfung. Darum ist es gut und richtig, wenn die Bundesregierung der Bevölkerung dieses Angebot macht. Teuer kann es uns aber zu stehen kommen, auch Menschen aus den Nachbarstaaten uneingeschränkt kostenlose Tests anzubieten“, so Coenen. Dabei denke er weniger an die Kosten für den deutschen Steuerzahler. „Vielmehr wird es zu einem Andrang von Menschen etwa aus den Niederlanden an den deutschen Teststellen im Grenzgebiet führen, wenn sie hier eine Leistung kostenlos bekommen, für die sie zu Hause viel Geld zahlen müssen. Die so angekurbelte Mobilität aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland kann das Pandemiegeschehen befeuern.“ Das sei „eindeutig kontraproduktiv, erst recht, da in Deutschland gerade scharfe Lockdown-Maßnahmen gelten, um die hohe Zahl der Corona-Infektionen in den Griff zu bekommen.“ Die Regeln in Deutschland müssten zu denen in den Niederlanden passen.

(biro)
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