Junge Sportler planen Parkour-Park

Im Schwingbodenpark könnte die Anlage mit Betonwänden, Stangen und Fallschutz entstehen. Dafür sollen Sponsoren und Fördermittel gefunden werden. Aus der Politik kommen positive Signale.

Junge Sportler planen Parkour-Park
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Wände hochlaufen, über Treppengeländer balancieren, Salti über Hindernisse — Le Parkour ist eine Trendsportart, die sich in Grefrath schon seit einigen Jahren großer Beliebtheit erfreut. 2010 hatte der damalige Grefrather Streetworker Leon Küsters die Gruppe ins Leben gerufen, die sich dann mit 60 Leuten und zwei Trainern der Turnerschaft Grefrath angeschlossen hatte. Mittlerweile betreuen vier Trainer rund 45 Kinder und Jugendliche.

Junge Sportler planen Parkour-Park
Foto: Ulrike Gerards

Nun wollen sie auch draußen trainieren. Max Ternes und Tobias Nopper stellten mit Unterstützung von Ingolf Larfeld im Ausschuss für Jugend, Soziales und Senioren ihre Pläne für einen Parkour-Park vor, den sie gerne im Schwingbodenpark errichten würden. Es soll aus verschiedenen Elementen wie Stangen und Betonwänden sowie einem Fallschutz bestehen. Auf einer Fläche von 15 mal 20 Quadratmetern soll dies aufgestellt werden. Als Fallschutz haben sich die Sportler Tartanboden, wie es ihn auf Laufbahnen gibt, ausgesucht. Dieser sei zwar teurer, aber nicht so wartungsintensiv.

Le Parkour stammt aus Frankreich und bezeichnet die Kunst der effizienten Fortbewegung, also den kürzesten Weg zum Ziel zu finden und dabei Hindernisse geschickt zu überwinden. Im öffentlichen Raum sind das zum Beispiel Mauern, Papierkörbe, Tische, Bänke, Geländer, Treppen oder umgestürzte Bäume. Um das zu schaffen, benötigt man gewisse Grundtechniken. Diese erlernen die Sportler im gemeinsamen Training und bringen sich selbst und den Sport so weiter, argumentierten die Jugendlichen. Die Gruppe werde von den Übungsleitern systematisch an die sportlichen Herausforderungen und Bewegungstechniken herangeführt. Spaß und Freude stehen im Vordergrund — ebenso wie das Erleben von Gemeinschaft in der Gruppe von Gleichgesinnten. Dies stärke das „Wir-Gefühl“. Auch Integration sei ein wichtiger Faktor. Zur Gruppe gehören auch Geflüchtete.

In Grefrath trainieren die Fortgeschrittenen mittwochsabends in der Halle an der Bruckhauser Straße in Grefrath, die Anfänger samstags in der Turnhalle Oedt. Durch den Trainingsplatz im Park könnten die Parkour-Sportler ihre Zeiten flexibler gestalten. „Das wäre in einem Umkreis von 40 Kilometern einzigartig“, sagen die Initiatoren.

Die Gruppe hat ein Modell entworfen, dass sie den Politikern vorstellte. Die Sportler wollen den Platz durch eine Fachfirma aufbauen lassen. Angebote und Kosten liegen noch nicht vor. Das Geld dafür wollen sie mit Spenden und Fördermitteln zusammenbringen. Von der Gemeinde erhoffen sie sich ein Grundstück und eine finanzielle Unterstützung. Beim Standort zeigten sie sich flexibel.

Von den Fraktionen gab es bereits viel Lob für die Planungen. Auch wenn es noch einige Fragen — nach dem genauen Aufbau, Kosten und Standort — gab, die wohl auch noch diskutiert werden würden, gab es Signale, dass die Sportler mit einer Unterstützung der Gemeinde rechnen können. „Das wäre ein Aushängeschild für die Sport- und Freizeitgemeinde Grefrath“, befand zum Beispiel Bettina Wimmers (Grüne). „Ihr rennt damit offene Türen ein“, so die Ausschussvorsitzende Kirsten Peters (CDU). Und auch Bürgermeister Manfred Lommetz stellte fest: „Das wäre eine Bereicherung für die Gemeinde.“

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