Concerto Köln – zart und schnörkellos

Das Orchester begeisterte die Zuhörer in der Kempener Paterskirche.

Kempen. Das Orchester Concerto Köln gab am Sonntag ein Gastspiel in der Paterskirche und präsentierte Musik des Barock mit Werken aus Italien, Frankreich und Böhmen. Es war ein Konzert mit seltenem Wohlfühl-Faktor sowohl für die Musiker als auch für das Publikum: Schnell sprang der Funke des Heimischen über.

Nicht nur, dass Concerto Köln seine ersten Schallplattenaufnahmen vor fast 25 Jahren in der Kempener Paterskirche gemacht hat. Immer wieder kehrten die Domstadt-Musiker dorthin zurück. Sie machten auch an diesem Wochenende Aufnahmen und gaben sozusagen als Sahnehäubchen noch ein Konzert.

Das war selbst für erfahrene Besucher musikalischer Veranstaltungen besonders, was an der Auswahl der Stücke und an der Aufführung selbst lag. Denn Concerto Köln - 1985 von Studenten der Musikhochschule gegründet - hat sich der historischen Aufführungspraxis verpflichtet. Das ist eine herrliche Basis, um durch handwerkliche Perfektion und Emotion zu überzeugen.

Concertos und Sinfonien hatte das Orchester im Gepäck, ließ Werke von zwischen 1675 und 1742 geborenen Musikern auferstehen. Zart und schnörkellos erklangen Auszüge aus Antoine Dauvergnes op. 4 Nr. 2. Der Franzose fühlte sich zu Lebzeiten dem italienischen Stil verbunden und wurde später, also in der Zeit der Vorklassik, für seine musikalischen Verdienste geadelt.

Ein weiterer Höhepunkt des Konzertes war Sammartinis Sinfonia in A-Dur, ein besonnenes Werk mit barocktypischem pompartigem Forte. Mehr als 70 solcher Sinfonien komponierte der Mailänder, der als bedeutender Vertreter der frühen Form dieser Gattung gilt.

Das Concerto Köln machte sich einmal mehr für in Vergessenheit geratenen, da im Schatten der großen Namen befindlichen Komponisten stark. Die Solisten Anna Torge (Mandoline) und Werner Matzke (Violoncello) setzten zudem klangvolle Akzente.

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