Akrobatik unterm Zeltdach

Bewohner von „Maria Helferin“ begeistern bei einer Zirkusgala mit ihrem Können.

Leuth. "Lamas sind liebe Tiere, das sind meine Freunde", sagt Ruben Schrörs (33) und führt eine Gruppe dieser Vierbeiner durch die Manege, lässt sie wenden und sich vor dem Publikum verbeugen. Zum dritten Mal gibt es auf der großen Wiese vor dem "Haus Maria Helferin" in Leuth-Schwanenhaus statt eines Sommerfestes eine Zirkusgala. Das große Zwei-Mast-Zirkuszelt ist am Samstagnachmittag ausverkauft.

"Wir danken unserer Zirkuskapelle für die zu allen Punkten passende Live-Musik", sagt Martina Wissdorf, Leiterin von "Maria Helferin" und sorgt damit für Applaus für das Pfarrorchester Leuth. Den gibt’s auch immer wieder für die Akteure.

Die Behinderten der HPZ-Werkstätten hatten sich eine Woche Urlaub genommen, um mit dem Team des "Familienzirkus Caballo" und Clown Pepe zu üben. Wichtig war allen, dass Tiere dabei sind. So zeigen Dompteure Dressuren mit "wilden Mäusen", gefleckten Ponys und Lamas. Drei Ziegen klettern, balancieren und springen über Hindernisse. Weiße Gänse watscheln und schnattern nicht nur, sie können auch auf eine Rustche klettern und rutschen.

Mehr als ein Pausenfüller war Clown Pepe, der mit den Leuther Artisten Zauberstücke einstudiert hatte. Im voll besetzten Zirkuszelt applaudieren die Zuschauer Jongleur Kai, der mit acht Stühlen jongliert - 45 Kilogramm Gewicht insgesamt. Danach beeindrucken Günter, Daniel, Sebastian und Clown Pepe mit ihrem Diabolo-Geschicklichkeitsspiel.

Dass die Bewohner von "Maria Helferin" in der Woche sehr viel gelernt haban, wird während der Zaubernummer deutlich: Bernd lässt aus dem leeren Beutel Sägemehl rieseln und Jens zaubert auf die leeren Seiten eines Buchs Bilder, zunächst in Schwarz-Weiß und dann in bunt.

Still wird es als Bernd und Lutz ihre Fakir-Kunststücke vorführen: Die beiden schreiten barfuß über Glasscherben, stellen sich auf ein Nagelbrett und springen über einen Feuerbalken. Zuletzt streicheln sie sich mit einer brennenden Pechfackel. Als dann Kai Feuer bis an die bunte Zirkuszeltdecke spuckt, ist das Publikum vollends hingerissen - tosender Applaus ist die Belohnung für die Artisten.

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