Wülfrath: Zu hohes Kita-Defizit gefährdet das DRK

Die Verhandlungen mit der Stadt laufen noch.

Wülfrath. 100 Tage Kibiz - und viele gute Schlagzeilen hat das neue Kinderbildungsgesetz des Landes nicht produziert. Speziell in Wülfrath nicht. Das hohe Elternbeitragsniveau wird aus Sicht der Stadtverwaltung wohl weiter bleiben. Ob von den Einnahmen auch die freien Träger von Kindertageseinrichtungen profitieren werden? Zumindest rumort es bei der Evangelischen Kirche und auch beim Deutschen Roten Kreuz. Es werden im Kindergartenbetrieb im ersten Kibiz-Jahr hohe Defizite befürchtet.

Und schon gibt es erste Gerüchte, das DRK wolle sich von seinem Kindergarten trennen. Richtig ist: Der DRK-Ortsverein hat bereits vorsorglich einen Vorstandsbeschluss gefasst. Und der soll den Fortbestand des DRK schützen. Der Betrieb der Kita In den Eschen dürfe nicht zu Lasten der Führung des gesamten Ortsvereins gehen. Diese Grundeinstellung bestätigt auf WZ-Nachfrage DRK-Vorsitzender Wolfgang Peetz. "Wir haben darüber auch Mitarbeiter und Eltern informiert." Er unterstreicht aber auch, "dass es nicht unsere Absicht ist, den Kindergarten abzugeben". Wenn ein zu hohes Defizit aber den DRK-Fortbestand gefährde, sei man zum Handeln gezwungen.

Mit dem Start von Kibiz hat die Stadt die bestehenden Verträge mit den Trägern wie Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde und DRK gekündigt. Darin wurde zuvor beispielsweise geregelt, dass eine der vier Gruppen in der Kita am Düsseler Tor von der Stadt finanziert wird. Auch die Ausgleichszahlungen an den so genannten "armen Träger" DRK waren vertraglich festgelegt. "Neue Verträge gibt es noch nicht", so Peetz. Die Verhandlungen würden laufen. Er sei zuversichtlich, dass diese zur Zufriedenheit aller abgeschlossen werden können. Auch Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth betont: "Wir sind mit dem DRK im Gespräch."

Dennoch habe sich der Vorstand abgesichert. Eine erste Kostenkalkulation hatte ergeben, dass nach dem aktuellen Stand die ausgelastete DRK-Kita zum Kindergartenjahr ein Minus von 40000 Euro produzieren könnte. "Das kann sich der Ortsverein nicht leisten", so Peetz. Er verweist darauf, dass das Rote Kreuz in Wülfrath beispielsweise mit Rettungswache, Schuldnerberatung und Kleiderkammer viele andere Aufgaben wahrnehme. Mit einem dauerhaften Defizit im Kita-Bereich seien diese nicht mehr zu leisten. Peetz: "Dann müssten wir die Reißleine ziehen und die Trägerschaft der Kindertagesstätte an die Stadt abgeben." Er setzte aber weiter auf den begonnenen Dialog. "Wir sind auf einem guten Weg", ist er optimistisch.

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