Velbert Mit Ausbildungsgehalt das Fachabitur machen

Velbert. · Schlüsselregion und Berufskolleg stellten neues Angebot vor.

 Anja Tilmann-Unkel (v.l.) von der Firma „Beyer & Müller“, Frank Flanze vom Berufskolleg Niederberg, die Heiligenhauser Realschulleiterin Sonia Cohen und Schlüsselregion-Geschäftsführer Thorsten Enge stellten gestern ein neues Modell vor, mit dem sich betriebliche Ausbildung und das Erlangen der Fachhochschulreife verbinden lässt.

Anja Tilmann-Unkel (v.l.) von der Firma „Beyer & Müller“, Frank Flanze vom Berufskolleg Niederberg, die Heiligenhauser Realschulleiterin Sonia Cohen und Schlüsselregion-Geschäftsführer Thorsten Enge stellten gestern ein neues Modell vor, mit dem sich betriebliche Ausbildung und das Erlangen der Fachhochschulreife verbinden lässt.

Foto: Ulrich Bangert

„Immer mehr Jugendliche streben höhere Bildungsabschlüsse an“, hat Thorsten Enge, der Geschäftsführer des Vereins Schlüsselregion, festgestellt. „Das ist ja auch gut so, aber das geht zu Lasten der Ausbildung, für die Betriebe wird es immer schwieriger, Ausbildungsplätze zu besetzen“, fügt der Vertreter des niederbergischen Unternehmensnetzwerkes hinzu. Sonia Cohen, die Leiterin der Realschule Heiligenhaus, weiß, dass ihre Absolventen hochbegehrt sind. „Es machen jedoch nur 15 Prozent eine betriebliche Ausbildung, die anderen schließen eine weitere schulische Ausbildung an. Vielen fällt es mit 16 Jahren schwer, eine Entscheidung für den weiteren Berufsweg zu treffen.“

Das hat die Schlüsselregion auf den Plan gerufen, die zusammen mit dem Berufskolleg Niederberg ein neues Modell vorstellt, das Ausbildung und Fachhochschulreife verbindet: „Es gibt die Möglichkeit, parallel zur betrieblichen Ausbildung die Fachoberschulreife zu erwerben, wir können das als Regelangebot einführen“, kündigt Berufskollegleiter Frank Flanz an. Dieses Zusatzangebot bedeutet, dass die Auszubildenden mit einem Fachoberschulabschluss an einem Tag in der Woche in der Zeit von 17 bis 20 Uhr allgemeinbildenden Unterricht in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und in einer Naturwissenschaft erhalten. „Das geht natürlich nur bei einer dreijährigen Ausbildungszeit und der Zustimmung des Betriebes“, ergänzt Flanz. „Ich finde, das ist ein tolles Produkt, das allerdings noch nicht so angekommen ist. Ab 16 Schülern kann ich eine solche Klasse
aufmachen.“

Thorsten Enge weist auf die gleichzeitig gezahlte Ausbildungsvergütung hin: „Fachhochschulreife mit Gehalt, wer hat das schon?“ Neben der Tönisheider Firma Schulte-Schlagbaum wollen bereits weitere zehn Unternehmen teilnehmen. „Wir sehen darin ein Chance, die Ausbildung bei uns noch attraktiver zu machen und auch die Jugendlichen zu erreichen, die sonst Vollzeit zur Schule gehen“, hofft Anha Tilmann-Unkel, die Personalchefin der des Velberter Schloss- und Beschlagherstellers „Beyer & Müller“.

Damit das neue Angebot im Sommer des nächsten Jahres starten kann, sucht Thorsten Enge weitere Firmen die mitmachen: Zusätzliche Kosten entstehen nicht, weil es sich um staatlich finanziertes Regelangebot am Berufskolleg handelt. Interessierte Firmen, auch solche, die nicht im Verein Schlüsselregion sind, finden Kontakt mit Thorsten Enge unter Telefon 02051/607104 oder online:

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