Wülfrath Küchler: „Kurswechsel für unsere Schulen“

Wülfrath · Die Fraktionsvorsitzende der Linken/Wülfrather Liste fordert nicht zuletzt Luftfilteranlagen für Klassenzimmer.

 Ilona Küchler sieht dringenden Handlungsbedarf.

Ilona Küchler sieht dringenden Handlungsbedarf.

Foto: Tanja Bamme

. Ilona Küchler, Fraktionsvorsitzende der Linken/Wülfrather Liste, hat sich zum Thema Schulen zu Wort gemeldet. „Die Kultusministerkonferenz hat neue Beschlüsse für Schulen gefasst. Dabei hält diese am Regelunterricht in Schulgebäuden fest und setzt auf die Verkürzung der Quarantänezeit für Lehrkräfte. In so einer schweren Krise kann Schule jedoch nicht unverändert stattfinden.“ Während von Schülern Kreativität und Flexibilität gefordert werde, drehe sich die Kultusmininsterkonferenz im Kreis und sehe Distanzunterricht als letztes Mittel, falls sich die Situation aufgrund der Omikron-Variante zuspitzt. Von Lernkonzepten oder Luftfilteranlagen höre man hingegen nichts.

„Alternative Unterrichtskonzepte mit kleinen Lerngruppen, die auch außerhalb der Klassenräume durchgeführt werden könnten? Fehlanzeige! Auch ist nicht nachvollziehbar, dass nicht die ganze Landschaft bildungspolitischer Akteure einbezogen wird. Dabei gibt es genügend Beispiele für fortschrittlichen Unterricht, die in einem Bildungskonzept hätten einfließen können“, so Ilona Küchler weiter.

Während viele Landesbehörden und Landtage sich längst mobile Luftreiniger gönnten, um die  Raumluft zu filtern und so Ansteckungen mit dem Coronavirus vorzubeugen, sei man bei der Ausstattung von Klassenräumen weiter zaghaft. Im Landtag Nordrhein-Westfalen sicherten zum Beispiel Hochleistungsluftreiniger (41 TAC V+) die Arbeitsfähigkeit der Politiker und deren Mitarbeitern. Während sich Experten – wie Christian Kähler von der Universität der Bundeswehr München und Gerhard Scheuch (ehemaliger Präsident der International Society for Aerosols in Medicine) – für den Einsatz von Luftreinigern in Schulen aussprechen würden, wüssten es die politischen Entscheidungsträger scheinbar besser. 

99 Prozent aller Ansteckungen erfolgten in Innenräumen über die Raumluft. Und nur ein verschwindend geringer Teil draußen im Freien. Laut Kähler würde kein Mensch es schaffen, in einem Raum eine Aerosolkonzentration von infektiösem Niveau zu erzeugen, wenn Luftfilteranlagen dauerhaft laufen. „Übrigens: Auch die Mär von gesundheitsgefährdendem Lärm der Geräte wurde seitens der Experten widerlegt. Zudem sind die Geräte im Betrieb deutlich günstiger als das ständige Lüften der Räume – und die damit verbundenen Heizkosten. Dennoch hält das Umweltbundesministerium an den Kriterien fest, dass Luftfilteranlagen zum Schutz vor dem Coronavirus nur für Räume vorgesehen sind, die schlecht oder nicht belüftet werden können,“ kritisiert Ilona Küchler. Ihr Appell: „Liebe Kultusminister, hören Sie endlich auf Experten wie Kähler und Scheuch und verschaffen dem pädagogischen Rat der GEW-Vertreter mehr Gewicht! Läuten Sie einen Kurswechsel ein und sorgen Sie dafür, dass Bund und Länder das nötige Geld locker machen, um

unseren Schülern und Lehrkräften eine gesunde und sichere Lernumgebung zu schaffen. Finanzschwache Kommunen wie Wülfrath können diese Herausforderungen alleine nicht stemmen.“

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