Geld für neue Fassaden wertet das „Gesicht der Innenstadt“ auf

Die Stadt legt ein Programm auf, von dem private Investoren und der Stadtkern profitieren sollen.

Wülfrath. Die Schönheit erschließt sich erst auf den zweiten Blick: „Man muss schon nach oben schauen, um die Besonderheit des Gebäudes erkennen zu können“, sagt Denkmalschutzbauftragter Michael Kumpf. Und auch deshalb ist für ihn das Haus an der Goethestraße/Ecke Schwanenstraße ein klassischer Fall für das Fassadenprogramm, das die Stadt jetzt gestartet hat. Denn: Nicht nur an der Fassade könnte sich was zum Besseren verändern, auch die Werbeanlagen am Haus „passen nicht so wirklich in einen historischen Stadtkern“, so Kumpf.

Wülfraths Innenstadt soll schöner werden. Die Neugestaltung der Fußgängerzone gehört dazu, der Umbau der Goethestraße ebenso. Im Bürgerforum im Sommer 2011 hatten Bürger aber auch auf gestalterische Defizite an Häusern in der Innenstadt hingewiesen. Daraufhin wurde das Fassadenprogramm aufgelegt. Das Ziel: Gebäude im historischen Stadtkern sowie in den Geschäftsstraßen sollen aufgewertet werden. Bis zu 3000 Euro Zuschuss können bewilligt werden. 30 Prozent davon trägt die Stadt, 70 Prozent das Land.

„Wir wollen mit dem Programm private Akteure an der Erhaltung und der Weiterentwicklung der Innenstadt unterstützen“, sagt Julia Kunz, stellvertretende Planungsamtsleiterin. Es soll ein Anstoß sein, dass sich private Eigentümer engagieren, „damit so das Gesicht der Innenstadt aufgewertet wird“, fügt sie hinzu.

Ziel des Programms ist es, privates Kapital zu aktivieren. Kunz: „Das steigert die Attraktivität des innerstädtischen Geschäftsbereichs. Aber schöne Fassaden und sanierte Häuser verbessern auch die Vermietbarkeit. So kann man gezielt Leerständen entgegenwirken.“

Ins Visier werden aber auch Werbeanlagen genommen. „Viele sind unpassend“, sagt Kumpf. Wer Fragen zu den Voraussetzungen einer Förderung hat, ist bei ihm an der richtigen Adresse. Bei dem Architekten in der Denkmalbehörde und in der Bauaufsicht laufen die Fäden zusammen. Er ist der zentrale Ansprechpartner für das Fassadenprogramm. „Bei uns gibt es die Beratung aus einer Hand. Keiner muss sich von Amt zu Amt durchfragen“, sagt Julia Kunz.

Sei es die Begrünung von Fassaden oder Garagen, die künstlerische Gestaltung von einzelnen Fassadenelementen oder den Rückbau von Fassadenelementen: Die Nutzung des neuen Fördertopfes ist vielfältig und beschränkt sich nicht auf einen neuen Anstrich. Welche Möglichkeiten es gibt, zeigt Michael Kumpf Interessenten auf. Kunz: „Man muss nur mal nachfragen.“

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