Neviges Die strengen Corona-Regeln nerven die Nevigeser immer mehr

Neviges · Händler machten mit „Click and Meet“ ganz gute Erfahrungen.

 Schuhhändler Olaf Maier kam mit „Click and Meet“ ganz gut zurecht und würde sich freuen, wenn ds Verfahren weiter laufen könnte.

Schuhhändler Olaf Maier kam mit „Click and Meet“ ganz gut zurecht und würde sich freuen, wenn ds Verfahren weiter laufen könnte.

Foto: Ulrich Bangert

Erleichterung herrscht bei den Nevigesern, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel die mit den Ministerpräsidenten in einer Nachtsitzung beschlossenen „Ruhetage“ am Gründonnerstag und Karsamstag wieder zurückgenommen haben. Damit kann der beliebte Nevigeser Wochenmarkt, auf dem sich nicht nur die Stammkunden für die Osterfeiertage eindecken, wie gewohnt stattfinden. Das Hin und Her rund um Öffnungen und Schließungszeiten nervt zunehmend: „Ich darf in dieser Woche noch Leute in den Laden lassen, ab Montag nicht. Wenn es doch so schlimm mit dem Ansteckungsrisiko ist, dann hätte man doch sofort alles zumachen sollen“, so Katrin Maier, die an der Elberfelder Straße ein Modegeschäft betreibt. „Viele Kundinnen hören schon gar nicht mehr hin und wissen nicht, was aktuell Sache ist.“

Auf Großteil der Herbst- und Wintermode sitzen geblieben

Seit dem 8.März durfte Maier mit „Click and Meet“, also Termin vereinbaren und unter den bekannten Hygieneauflagen ins Geschäft kommen, die Kundschaft bedienen. „Das lief super“, so die Kauffrau, die sich bereits zuvor beim „Click and Collect“ einiges hat einfallen lassen, um ihre Mode an die Frau zu bringen. So hatte sie mit ihrer Mitarbeiterin Simone Brix eine Art Modenschau im privaten Raum gemacht, die Fotos mit den Kleidungsstücken wurden mit Nummern versehen und ins Schaufenster geklebt, die Kundinnen konnten darauf die Ware bestellen, die dann an der Ladentür abgeholt wurde. Trotz dieser Umwege ist die Textilkauffrau auf einen großen Teil der Herbst- und Wintermode sitzen geblieben. „Fast drei Monate haben wir nicht richtig verkauft. Jetzt ist Frühlings- und Sommermode gefragt, ein Steppmantel wird jetzt nicht mehr verlangt. Die Herbstware kann ich steuerlich abschreiben und vielleicht spenden“, so die Überlegung von Katrin Maier.

Der Namensvetter Olaf Maier von schräg gegenüber hat nur noch wenig Winterware in den Regalen seines Schuhgeschäftes stehen. Mit „Click and Meet“ ist er sehr zufrieden, aber auch mit „bestellen und bezahlen“ hatte er einigermaßen guten Erfolg. Die Schuhe im Schaufenster wurden mit Nummern versehen. „Wie im Schnellimbiss: Die Kunden konnten mir die Zahlen an der Tür sagen, dann reichte ich die Schuhe paarweise raus. Auf einer Bank durften die anprobiert und bei Gefallen anschließend bezahlt werden.“ Ein Angebot, das sehr gut angenommen wurde und auch von Ortsfremden geschätzt wird. „Das ist ein Vorteil des beschaulichen Neviges, in einer Großstadt kann man sich das so nicht vorstellen.“

Die Gastronomen bereiten sich auf das zweite Osterfest vor, an dem sie keine Gäste im Haus empfangen dürfen. Walter Stemberg hatte da das richtige Gespür: „Ich habe das so kommen sehen, deshalb haben wir bereits seit vier Wochen ein Karfreitagsangebot und das Ostermenü als Take away auf unserer Homepage vorgestellt. Die Nachfrage ist sehr gut.“ Trotzdem räumt der prominente Kochkünstler ein, dass er damit nicht auf seine Kosten kommt, weil eben die Getränke fehlen. „Immerhin bin ich froh, dass nicht alle Mitarbeiter in Kurzarbeit sind, sondern auch arbeiten dürfen. Leider können wir das Essen im Außerhausverkauf nicht so servieren, wie es unsere Gäste gewöhnt sind. Aber immerhin produzieren wir nicht noch mehr Plastikmüll, unser Einweggeschirr ist jetzt kompostierbar.“

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