Nevigeser Vereine wollen die Stadthalle noch retten

Bitte an den Rat, den Schließungsbeschluss zurückzustellen.

Neviges. Mit der Schließung ihrer Stadthalle wollen sich viele Nevigeser Vereine noch nicht abfinden. Nachdem der Hauptausschuss das Aus für die Halle zum Jahresende 2012 beschlossen hatte, wird am Dienstag der Stadtrat das letzte Wort haben.

In einem Schreiben an Bürgermeister Stefan Freitag und die Ratsmitglieder bittet die Interessengemeinschaft der Nevigeser Verein, "die Schließung der Stadthalle Neviges nicht zu beschließen, sondern zurückzustellen". "Wir möchten sicherstellen, dass kein Schließungsbeschluss gefasst wird", sagt Beiratssprecher Manfred Hagling zum Vorstoß dieses "Gnadengesuchs". Neviges brauche die Stadthalle, dafür gebe es keine Alternative.

Die Interessengemeinschaft arbeite deshalb an einem Konzept für den Fortbestand der Stadthalle. Im Gespräch sei die Gründung eines Fördervereins, vergleichbar mit dem Förderverein für das Schloss Hardenberg. Hagling: "Gesucht werden aber auch Sponsoren oder Mäzene, denen das ehrenamtliche Engagement der Vereine, insbesondere die Musikkultur am Herzen liegt."

Hauptnutzer und Betreiber der Stadthalle ist derzeit das Tanz-Sport-Zentrum Velbert, das fast täglich in der Halle trainiert. Im Jahr 2012 wollen die Tänzer dann in die neuen Trainingsräume des Sportzentrums Velbert umziehen. Hagling schwebt vor, dass dann ein anderer Verein als neuer Betreiber und Hauptnutzer die Stadthalle "übernimmt".

"Vielleicht gibt es auch einen Investor oder Käufer." In diesem Fall würden sich die Sanierungskosten "mindestens halbieren", rechnet der Beiratssprecher und Leiter des Rhythmus-Chors vor. Seine Begründung: "Wir haben in Neviges viele Firmen und Handwerksbetriebe, die die örtliche Kultur unterstützen." Aus einer Million Euro Sanierungskosten würden dann 500 000 Euro - "und die könnten vielleicht über fünf Jahre gestreckt werden", erklärt Hagling das Konzept.

Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach nennt als Sanierungskosten 1,5 Millionen Euro - mindestens. Diese Kosten seien im Haushaltsplan überhaupt nicht enthalten. "Wir sparen schon ohne die Sanierung - nämlich Betriebs- und Unterhaltungskosten." Die schlagen mit jährlich 75 000 Euro zu Buche.

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