Ratingen Plastik ade: Neuer Laden öffnet in Ratingen

Ratingen. · Nun gibt es einen Unverpackt-Laden an der Lintorfer Straße. Auch ein Bistro ist integriert.

 Die Inhaber des Ratinger Unverpackt-Ladens (v.l.): Nils Hermanns, Marvin Hermanns und Norman Schröder.

Die Inhaber des Ratinger Unverpackt-Ladens (v.l.): Nils Hermanns, Marvin Hermanns und Norman Schröder.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Marvin Hermanns zeigt der Kundin, wie es geht: Er nimmt ein leeres Bügelglas aus dem Ladenregal, stellt es auf die Waage und schreibt das Gewicht darauf. Dann wird das Gefäß mit der gewünschten Ware aus den Spendern gefüllt. An der Kasse wird dann das tatsächliche Gewicht der Ware gewogen. Im Anfang der Woche neu eröffneten Unverpackt-Laden an der Lintorfer Straße nehmen sich die drei Inhaber Zeit für ihre Kunden.

„Am ersten Tag kamen die Leute vor allem, um sich umzuschauen“, sagt Norman Schröder. Der erste Blick fällt in das gemütlich eingerichtete Bistro, das direkt hinter der Eingangstür beginnt. Der Verkaufsbereich liegt gegenüber. Dort gibt es eine Gemüse- und Obstabteilung mit Bio-Produkten, unter anderem vom Buscherhof in Homberg. Von dort beziehen die drei jungen Geschäftsleute auch Eier und Kartoffeln. Hof-Inhaber Miachel Buscher ist für die Drei aber weit mehr als nur Warenlieferant. Er hat am Eröffnungstag für die Kunden kostenlos Reibekuchen gebacken und vermittelt den Ladenbetreibern neue Lieferanten aus der Region. Denn neben der Vermeidung von Verpackung setzt das Geschäft bei seinen Waren – wenn es geht – auf kurze Lieferwege und auf fair gehandelte Produkte. „Deshalb haben wir auch 70 verschiedene Lieferanten“, sagt Norman Schröder. Das bedeutet: viel telefonieren.

Die Inhaber wissen,
woher ihre Produkte kommen

Der Vorteil: Die drei Männer wissen, woher ihre Produkte kommen und können dazu Geschichten erzählen. Wie zu dem angebotenen Olivenöl aus Griechenland. Das stammt von einem Familienbetrieb in der Nähe von Athen, der einst mit einem einzigen Olivenbaum begonnen hat und inzwischen drei Haine bewirtschaftet. Der Kontakt kam durch einen in Ratingen lebenden Griechen zustande, dessen Cousin dort das Öl presst.

Der Dritte im Geschäftsbunde ist Nils Hermanns, der sich gerade die Geschäftsschürze umbindet, denn gegen Mittag kommen die ersten Bistro-Gäste. Die Essens-Auslagen in der Theke sind schon ein wenig geplündert. Die Ciabatta-Brote mit dem selbst hergestellten roten Pesto sind bereits ausverkauft. Da musste improvisiert werden. Jetzt sind die Stullen damit belegt: Es schmeckt aber auch. Noch sind nicht alle Regale bestückt, der bestellte Tee beispielsweise ist noch auf der Reise. Doch Nudeln, Müsli, Kichererbsen und Mehl stehen in verschiedensten Varianten zum Abfüllen bereit, ebenso Haarwaschmittel und Knabbereien.

Es gibt Brotaufstriche in Gläsern, lose Seife, Milch in Flaschen und Trinkhalme aus Glas. Brot und Kuchen wird aus einer Bio-Bäckerei in Essen-Werden geliefert. Es ist auch noch eine Erweiterung geplant: im nächsten Jahr soll dann auch der Hinterhof mit Außensitzplätzen das Bistro erweitern.

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