Mettmann Obst und Gemüse frisch aus der Wunderkiste

Mettmann · Markthändler Christian Beckerhoff bietet in „Frischekisten“ nicht verkaufte Ware günstig an.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Gegen Ende des Markttages wird es am Stand vom Gut Katers noch einmal hektisch. Denn nun muss Christian Beckershoff die Frischekisten packen – ein neues Angebot, das er beim Wochenmarkt am vergangenen Samstag erstmals anbietet. In seine Kisten kommen Gemüse, Salat, Obst, aber auch Käse und Wurst, die an diesem Tag nicht verkauft worden sind. „Es war eine Idee des Stadtmarketings“, erzählt Christian Beckershoff. „Ich fand das gut und habe gesagt, lass uns das
machen.“

Die Sache mit der Frischekiste funktioniert so, dass sich Kunden Samstagmorgen am Stand von Gut Katers an der Unterführung der Stadtsparkasse eine Frischekiste bestellen können. Sie bekommen dann einen Gutschein und können die Kiste zwischen 12.30 und 13 Uhr abholen. Eine Frischekiste kostet fünf Euro, birgt aber Waren im Wert von sechs bis zehn Euro.

Was in den Kisten liegt, ist von guter Qualität. „Es soll ordentlich sein“, betont Christian Beckershoff. Zum einen sorgen die Frischekisten dafür, dass auch Leute, die nicht so viel Geld in der Haushaltskasse haben, frisches Gemüse für ihren Speiseplan bekommen können. Zum anderen ist diese Aktion ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft, obwohl, wie Beckershoff betont, das Gut Katers sowieso nichts in den Abfall wirft, was vom Markt übriggeblieben ist. „Bei uns wird grundsätzlich nichts weggeschmissen“, betont Beckershoff. Sogar als nach besonders heißen Sommertagen der Salat welk war. „Da freuen sich unsere Schafe“, meint Beckershoff lächelnd.

Fast 30 Frischekisten wurden bei der Premiere bestellt. Die Aktion scheint auf Interesse zu stoßen. „Es ist eine Wunderkiste“, sagt Beckershoff, denn am Morgen kann er noch nicht sagen, was am Mittag in die Kiste wandert. „Vielleicht ist auch mal was dabei, was man noch nicht hatte“, meint er. Britta und André Jacken haben gleich zwei Frischekisten bestellt – eine für sich und eine für die Eltern. „Wir haben zwei Kinder, die essen Obst und Gemüse und die wissen auch, woher das alles kommt“, erzählt Britta. Die Frischekisten-Aktion finden die beiden „sehr positiv“. Und wenn einmal was dabei sein sollte, was die Eltern nicht mögen, „dann tauschen wir“, sagt sie. Auch sie legen Wert darauf, alle Lebensmittel zu verwenden – und Gemüse, das übrig bleibt, landet auch hier nicht im Abfall, wie André betont: „Was wir nicht essen, fressen die Hasen.“ So sehen es auch andere. „Ich habe davon gelesen und dachte, ich probiere das mal aus“, erzählt ein Kunde. „Ich halte das für eine gute Sache, nichts wird weggeschmissen. Das muss man unterstützen.“

So packt Christian Beckershoff seine Frischekisten und die Kunden freuen sich über frisches Obst und Gemüse. Wenn die Aktion weiter so gut läuft, werden die Kunden rechtzeitig ihre Kisten bestellen müssen, denn Christian Beckershoff hat ein Limit. „Mehr als 40 bis 50 Frischekisten kann ich nicht anbieten.“

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