Mettmann Mettmanner Fraktionen beraten über Stadthallenabriss

Mettmann. · Die Verwaltung sieht gute Chancen, trotz Denkmalschutz eine Erlaubnis zu erhalten, die Halle abzureißen.

 Die Stadthalle ist denkmalschutzwürdig.

Die Stadthalle ist denkmalschutzwürdig.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Seit 20 Jahren wird über die Stadthalle in Mettmann diskutiert. Am 16. Oktober kam der entscheidende Brief aus Düsseldorf: Die Bauministerin, Ina Scharrenbach, erklärte darin, das Verfahren sei abgeschlossen und die Stadthalle in die Denkmalliste einzutragen. Daraufhin beantragte die CDU-Ratsfraktion, das Thema „Stadthalle“ auf die Tagesordnung des Bauausschusses zu setzen und einen Vertreter des Ministeriums einzuladen.

Thomas Schürmann, Referatsleiter Denkmalschutz im Bauministerium, erläuterte jetzt kurz, was bereits in der Verwaltungsvorlage stand: Es handele sich um ein zweistufiges Verfahren. Im ersten Schritt geht es ausschließlich darum, festzustellen, ob ein Gebäude die gesetzlichen Anforderungen an ein Baudenkmal erfüllt. Dies sei bei der Neandertalhalle der Fall, da sie von Bedeutung für die Geschichte der Menschen und für Kunst und Wissenschaft sei.

Das sei aber noch keine Entscheidung, was mit dem Objekt passieren soll. In der zweiten Verfahrensstufe, dem Erlaubnisverfahren, kann die Stadt Mettmann eigene Interessen bis hin zu einem kompletten Abriss geltend machen – sie muss es nur hinreichend begründen. Bei einem Abriss ist eine vollständige wissenschaftliche Dokumentation des Bauwerks, ein so genannter „Sekundärerhalt“, gesetzlich vorgeschrieben. Dezernent Kurt Werner Geschorec sieht gute Chancen, die Interessen der Stadt in der zweiten Stufe noch durchzusetzen. „Das Freizeitverhalten hat sich geändert seit den 80er Jahren. Dass die Menschen Unterhaltung im Internet finden und für ein Live-Erlebnis nach Hamburg fahren, war damals noch nicht abzusehen“, sagte Geschorec. „Sie können uns den Auftrag erteilen ‚Werdet diese Halle los‘. Dann würde Dr. Kopp (Bauamtsleiter) den Abrissantrag stellen“.

Die Stadthalle muss saniert werden. Dafür wären rund 14 Millionen Euro fällig, ohne dass sich an der Funktion etwas verbessern würde. „Dann sollten wir zuerst entscheiden, ob Abriss oder nicht“, sagte Matthias Stascheit (SPD). Nun stehen Beratungen in den
Fraktionen an.

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