Besinnlichkeit in Mettmann : Gotteshaus gibt seltene Einblicke
Mettmann. Das Programm in den Gotteshäusern der katholischen und evangelischen Gemeinden ist wegen der Corona-Krise nur eingeschränkt möglich gewesen – die Besucher haben dennoch beeindruckende und inspirierende Aktionen erleben dürfen.
Die Tradition der Nacht der offenen Kirchen ist in Deutschland schon sehr alt, konnte sich Monsignore Ullmann erinnern. Doch das Kreisdekanat Mettmann entdeckte diese besinnliche Art, Kirche zu erleben erst vor drei Jahren. Nunmehr zum vierten Mal, aber zum ersten Mal gemeinsam mit der evangelischen Kirche Mettmann, wurde diese Nacht gestaltet. Mettmann verfügt seit gut einem Jahr über ein ökumenisches Zentrum unter dem Dach der Kirche Heilige Familie. Das Motto des Abends „Kirchen(t)räume lud ein, die Kirchenräume wahrhaft in anderem Licht zu erleben, denn wunderbare Lichtinstallationen verbunden mit meditativen Klängen verwandelten den vertrauten Raum in in eine andere Welt.
Stephanie Franz ist erst seit eineinhalb Jahren Pfarrerin an der evangelischen Kirche Freiheitstraße und wies mit der Gemeindereferentin Ulrike Platzhoff aus Wülfrath besonders auf die geschnitzten Königs- und Königinnenfiguren von Ralf Knoblauch hin, die an markanten Stellen im Kirchenraum ausgestellt waren. Der gelernte Tischler und Diakon aus Bonn will mit seinen Hoffnungsbotschaften Würde in die Welt tragen. Die Menschenwürde ist sein besonderes Anliegen und seine Figuren sind in vielen Ländern der Erde angekommen.
Immer wieder entdeckt man auf mittelalterlichen Gemälden eine Himmelsleiter, die Verbindung von der Erde zum Himmel, von den Menschen zu Gott. Symbolisch hat die Kirche Hl. Familie eine solche Himmelleiter, denn sie bietet die einzige Möglichkeit, in den Glockenturm zu gelangen. Und diese Leiter wurde in der Nacht der offenen Kirchen herabgelassen und durch die Lichtinstallationen angestrahlt. Ein bewegendes Ereignis.