Mettmann Brandstiftung sorgt für Großeinsatz

Mettmann. · Gestern Abend hat es an der Johannes-Flintrop-Straße gebrannt: Der Anbau eines Wohnhauses fing Feuer. Flammen schlugen über in das Gebäude, in dem sich sieben Menschen befanden. Es gilt als unbewohnbar. Die Kripo ermittelt.

 Flammen und Rauch beschädigten das Gebäude stark. Zahlreiche Einsatzkräfte waren vor Ort.

Flammen und Rauch beschädigten das Gebäude stark. Zahlreiche Einsatzkräfte waren vor Ort.

Foto: Kandzorra, Christian

Am Sonntag gegen 18 Uhr ist an der Johannes-Flintrop-Straße der Anbau eines Wohnhauses abgebrannt. Weil das Feuer in direkter Nähe zu einer Tankstelle ausbrach, rückte die Feuerwehr mit einem massiven Kräfteaufgebot an. Kurz nach 18 Uhr lösten die Retter Vollalarm für die gesamte Stadt aus, in Mettmann heulten die Sirenen auf.

Bereits auf der Anfahrt war der Feuerwehr eine starke Rauchentwicklung aufgefallen, so dass sie weitere Kräfte zur Verstärkung anforderte – insbesondere die Freiwillige Feuerwehr. Verletzt wurde durch den Brand niemand. „In dem Gebäude befanden sich sieben Menschen, die sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten“, sagte Einsatzleiter Sebastian Thews. Die Retter waren zunächst davon ausgegangen, dass sich noch Menschen in dem Gebäude befinden könnten.

Fenster des Wohnhauses
platzten durch die enorme Hitze

Durch die enorme Hitze platzten die Fenster auf der Rückseite des Hauses, Flammen und Rauch schlugen in ein Schlafzimmer. Die Möbel in dem Raum sollen komplett verbrannt sein. Das Haus gilt nun als unbewohnbar, die Kriminalpolizei hat es nach Auskunft der Feuerwehr für ihre Ermittlungen zur Brandursache beschlagnahmt. Die Einsatzkräfte konnten das Feuer nach etwa 20 Minuten unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen auf weitere Teile des Gebäudes sowie die benachbarte Tankstelle verhindern. Im Einsatz waren rund 70 Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, der alle Bewohner auch abschließend auf Rauchgasvergiftungen untersuchte.

Weil die Flammen an der Hausfassade hochgeschlagen waren, musste die Feuerwehr von einer Drehleiter aus das Dach mit Wasser kühlen. Weil sie Glutnester unter der Dachhaut nicht ausschließen konnten, deckten die Einsatzkräfte später Teile des Dachs ab. Außerdem befreiten sie das Haus mit einem Spezial-Lüfter von Rauch.

Zwischen Kreisverkehr und Tankstelle war die gesamte Johannes-Flintrop-Straße in Mettmann gesperrt, Einsatzfahrzeuge reihten sich aneinander. Das sorgte für Aufsehen bei fast allen Anwohnern, Schaulustige versammelten sich um die Einsatzstelle. Erst nach zwei Stunden waren die Löscharbeiten vor Ort beendet. „Das war für uns ein großer Einsatz – allein wegen der vielen Kräfte vor Ort“, sagte Einsatzleiter Thews. Die Polizei kümmerte sich wegen der zerstörten Fenster noch am Abend um die Sicherung des Eigentums der Hausbewohner.

Die Polizei ermittelt nun wegen Brandstiftung. Demnach wurde das Feuer am Sonntagabend wohl absichtlich gelegt, von wem, ist allerdings ungewiss. Nach ersten Erkenntnissen soll der Brand unter einem Quad gelegt worden sein, das in einem Carport direkt an dem Wohnhaus abgestellt war. Die Polizei kann einen technischen Defekt als Ursache für das Feuer ausschließen und sucht nun Zeugen, die am Sonntag um kurz vor 18 Uhr im Bereich der Johannes-Flintrop-Straße verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Wer sachdienliche Hinweise geben kann, wird gebeten, sich telefonisch unter der Rufnummer 02104/9826250 bei der Polizei Mettmann zu melden. Der Schaden wird nach Angaben der Polizei auf
50 000 bis 60 000 Euro geschätzt. Mindestens ein Raum des Hauses ist nicht mehr bewohnbar.

Nach Angaben des Einsatzleiters Sebastian Thews war der Brand für die Mettmanner Feuerwehr ein bemerkenswerter Einsatz – nicht nur mit Blick auf die vielen Einsatzkräfte vor Ort, sondern auch, weil die Feuerwehr zunächst davon ausgehen musste, dass sich noch Menschen in dem Gebäude befinden. Die Löscharbeiten dauerten zwei Stunden, die Straße wurde zwischen Kreisverkehr und Tankstelle für den Verkehr gesperrt.

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