Schön, aber lästig: Anwohner kämpfen gegen Mammutbaum

Klagen über Schäden durch Nadeln und Wurzeln.

Schön, aber lästig: Anwohner kämpfen gegen Mammutbaum
Foto: Dirk Thomé

Langenfeld. „Metasequoia glyptrostroboides“ heißt der Übeltäter, der vier Familien in Langenfeld das Leben schwer macht. Die Rede ist von einem Urweltmammutbaum, der an der Straße Am Alten Gaswerk auf einem städtischen Grundstück wächst. Schön anzusehen ist der imposante Baum allemal, doch es sind vor allem seine Nadeln, die den Anwohnern zu schaffen machen. Martina und Hans-Werner Graffweg und drei benachbarte Familien haben deshalb einen Bürgerantrag gestellt: Die Stadt soll den Baum fällen lassen.

Im Herbst werfe der Mammutbaum seine Nadeln ab, schildern die Antragsteller. Diese feinen Nadeln und kleineren Äste verstopften die Regenrinnen und sorgten für erhöhte Belastung der Rinnen durch Stauwasser. Hans-Werner Graffweg berichtet, er müsse zweimal im Jahr die Dachrinnen seines Hauses reinigen lassen: „Das kostet mich jedes Mal 500 Euro. Zwei Mann sind bis zu einer Stunde beschäftigt.“

Säckeweise, so Nachbarin Therese Gennrich, müsse sie die Nadeln von ihrem Grundstück einsammeln, eine mühsame Arbeit, „denn die Nadeln setzten sich in jede Ritze rein“. Katja Chalupka berichtet, sie habe in ihrem Garten den Sandkasten abbauen müssen, weil er vor lauter Nadeln, Ästen und Kot der im Baum sitzenden Vögel nicht nutzbar gewesen sei.

„Der Wurzelwuchs sorgt bereits für Schäden durch angehobene Terrassenplatten und Beschädigung der Hauswände“, schreiben die Anwohner an Politik und Verwaltung. Teilweise würden armdicke Äste herabfallen.

Im Rathaus ist das Problem bekannt. „Seit acht Jahren gibt es einen Schriftverkehr mit den Anwohnern“, sagt Betriebshofleiter Bastian Steinbacher im Planungs- und Umweltausschuss. Dort stand der Bürgerantrag auf der Tagesordnung, wurde aber vertagt: Zunächst soll ein Gutachten klären, ob der Baum gesund ist. „Eine starke Beeinträchtigung der Anwohner kann man aber nicht wegreden“, so Steinbacher. Bäume würden grundsätzlich erst „nach gründlicher Prüfung und Abwägung aller Interessen entfernt.

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