Monheim: Schub für die U3-Betreuung

Die Zahl der Plätze für Kinder unter drei Jahren soll bereits ab August deutlich ansteigen. Damit folgt die Stadt einer Forderung der Jugendhilfe.

Monheim. Die Zahl von 26zusätzlichen Plätzen für Kinder unter drei Jahren (U3) in den Tagesstätten ab August mag manchem erst einmal nicht besonders hoch vorkommen. Doch angesichts der Tatsache, dass es bisher in ganz Monheim erst 50 solcher Angebote in den Kindergärten gibt, bekommt die Zahl eine andere Dimension.

Da werden viele Eltern aufhorchen, die eine Absage für ihre Zöglinge bekommen haben. Laut Jugendamtsleiterin Annette Berg ist derzeit die Zahl der Anfragen etwa doppelt so hoch wie die der tatsächlich vorhandenen Plätze. Dabei wird die Misere bereits von Tageseltern aufgefangen. Deren Anzahl soll um weitere zehn auf 60 steigen.

Die Pläne der Stadtverwaltung werden am Donnerstag im Jugendhilfeausschuss beraten. Dass dort zugestimmt wird, ist eigentlich schon im Vorfeld klar. Denn es war besagter Ausschuss, der im Dezember einstimmig das Rathaus vom eigentlichen Kurs abbrachte. Denn die Stadt wollte erst später die Plätze in der Betreuung unter drei Jahren erhöhen. Politik und freie Träger, wie Kirchen und Awo, stellten die Weichen aber auf einen zügigeren Ausbau. Die Verwaltung musste nachbessern. Und das wird am Donnerstag präsentiert.

Jeweils zehn neue U3-Plätze werden bis August in den Kindertagesstätten Bregenzer Straße (Awo) und Sandberg (städtisch) geschaffen. Weitere sechs erhält St. Dionysius in Baumberg. Gemeinsam mit der Aufstockung in der Tagespflege wird Monheim im Kindergartenjahr 2009/2010 im U3-Bereich dann eine Versorgungsquote von zwölf Prozent haben. Das kann aber nur ein Anfang sein. Denn das Land schreibt ab 2013 eine Deckung von mehr als 30 Prozent vor.

Im Klartext: In vier Jahren muss Monheim laut Jugendamt 335 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren vorhalten. Geplant sind 228 davon in den Tagesstätten, der Rest in der Tagespflege.

Billig ist das nicht. Neben Land und Stadt werden auch - wie bisher - die Eltern zur Kasse gebeten. Aktuell müssen beispielsweise bei einem Gesamteinkommen von 44 000 Euro jährlich für den normalen Kindergartenplatz mit 25 Wochenstunden etwa 70 Euro monatlich bezahlt werden. D

ie personalintensivere Betreuung unter drei Jahren in kleineren Gruppen ist doppelt so teuer. Es muss der Stadtverwaltung allerdings zugute gehalten werden, dass sie den Elternbeitrag nicht voll ausschöpft. Rechtlich korrekt wäre ein Anteil von 19 Prozent an den Gesamtkosten eines Kindergartenplatzes. In Monheim sind es 16 Prozent.

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