Monheim: Die teuren Folgen der Eiszeit

Weil es über Wochen so kalt war wie seit Jahren nicht, reicht das Jahresbudget von 190000Euro für Straßenausbesserungen vorne und hinten nicht mehr aus.

Monheim. Dauerfrost, kommst du nach Monheim - erwischst du es eiskalt. Eine so lange Zeit unter dem Gefrierpunkt hat es laut Andreas Apsel in der Rheingemeinde seit zehn Jahren nicht gegeben. Und das beschäftigt ihn. Nicht weil er Meteorologe wäre. Er ist Diplom-Ingenieur und Leiter des Bereichs Bauwesen im Rathaus.

Und Apsels Abteilung bringt der Frost nachhaltig ins Schwitzen. Denn mit dem Tauwetter wird nun erst das ganze Ausmaß der Straßenschäden ersichtlich. Denn wo der Frost im Asphalt war, hatte er sich ausgedehnt. Nun bleiben Hohlräume unter der Fahrbahndecke. Auto für Auto krachen sie regelrecht ein und bescheren Schlaglöcher.

Die Stadt ist in der Verkehrssicherungspflicht und muss handeln. Andernfalls kann sie nämlich bei Fahrzeugschäden oder gar Schlimmeren durch die frisch entstandenen kleinen Krater haftbar gemacht werden. Beispiele sind die Knipprather oder die Oranienburger Straße. Aber auch der nördliche Bereich der Baumberger Chaussee lässt grüßen. Das ganze Ausmaß ist noch gar nicht abzusehen.

Ein Zahlenvergleich: Das jährliche Budget für die Straßenausbesserung liegt 190000Euro - so auch für 2009 vorgesehen. Doch nun sollen bereits kurzfristig Haushaltsmittel von knapp 80000Euro werden in diesen Topf umgeschichtet. Dafür wird eine eigentlich vorgesehene Fahrbahnerneuerung der Niederstraße nun erst einmal aufgeschoben. Doch Apsel ist sicher, dass noch mehr Geld benötigt wird.

Wer nun in den nächsten Tagen städtische Mitarbeiter in manchen Straßen bei Sanierungsarbeiten beobachtet, aber die Berghausener Straße weiterhin in schlechtem Zustand sieht, der sollte nicht direkt aufs Rathaus schimpfen. Denn bei der Trasse handelt es sich größtenteils um eine Landesstraße - gekennzeichnet mit gelbem Schild.

Dafür ist nicht die Stadt zuständig, sondern der Landesbetrieb NRW. "Wir können nicht mehr tun, als bei der Straßenmeisterei Solingen anrufen und Schäden melden. Doch meistens reagiert man dort auch ziemlich schnell", so Apsel.

Bei all den löchrigen Nachrichten gibt es aber auch eine positive Seite: Anders als bei einer kompletten Straßenerneuerung wie derzeit in der Klappertorstraße werden die Anwohner bei den Frostschäden finanziell nicht beteiligt.

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