Langenfeld: Teilung teilt die Meinungen

Am Freitag startet die Stadt eine Umfrage zu der weiterhin umstrittenen Neuordnung des Wochenmarktes. Die WZ hat sich vorab noch einmal vor Ort umgehört.

Langenfeld. Der Wochenmarkt wurde Anfang dieses Jahres in zwei Teile getrennt: Non-Food-Angebote auf dem Marktplatz, Lebensmittel und Pflanzen in der Fußgängerzone und auf dem Stadthallenvorplatz. Die Meinungen darüber sind sowohl bei der Händlerschaft als auch den Kunden nach wie vor geteilt.

Deshalb wird im September an einem Stand der Stadt eine erneute Kundenbefragung durchgeführt. Die Händler haben einen Fragebogen erhalten, der vom Ordnungsamt zurzeit ausgewertet wird. "Über die Tendenz in der einen oder anderen Richtung lässt sich noch nichts sagen", erklärt Referatsleiter Christian Benzrath.

Das Für und Wider der Trennung kommt nach wie vor in Gesprächen am Schauplatz des Geschehens zum Ausdruck. "Teils, teils, aber viele Kunden sagen noch immer: Vorher war es besser", antwortet Fischhändler Ralf Tillmanns auf die Frage, ob die Marktbesucher sich daran gewöhnt haben.

Zwei betagte Damen, die an einem Stehtisch ihren Kaffee trinken, sind sich absolut einig: "Ich komme schon 50 Jahre hierher, aber an die Neuordnung kann ich mich nicht gewöhnen. Da spreche ich auch für meine Freundin mit", sagt Rosemarie B. energisch. Angelika Geier, die mit ihrem Mann seit Jahren im Stand von "Eier-Geier" steht, erfährt von vielen Kunden, dass sie sich mit der Neuordnung abgefunden haben. "Aber es gibt nach wie vor auch solche, die den gemischten Markt gern wiederhaben würden."

"Sicher, anfangs musste ich suchen, aber diese Zeit ist vorbei. Ich bin zufrieden, weil ich ohnehin kein Mensch bin, der dauernd nörgelt", sagt Sieglinde Meinhardt, die mit Langenfeld, wo sie seit 27 Jahren leben, insgesamt zufrieden ist.

"Das Gros der Kunden hat sich daran gewöhnt. Trotzdem bin ich auf das Ergebnis der Umfrage gespannt", meint Siggi Schultk, der den großen Obst- und Gemüsestand vor Haus Arndt betreibt.

Ganz anders urteilt Claudia Seringhaus, die seit 26 Jahren auf dem Wochenmarkt Textilien anbietet. "Die Trennung war von Anfang an ein Fehler. Mit vollen Einkaufstüten kommt kaum noch jemand, um sich unsere Sachen anzusehen. Uns fehlen die spontanen Einkäufe. Die Leute möchten, dass der Markt wieder gemischt wird."

Diese Auffassung teilt auch Theo Gerresheim, der mit seiner Frau unterwegs ist. "Ich weiß, dass die Textiler nicht zufrieden sind. Vorher war es doch schön, wenn man im Vorbeigehen etwas sah, das man schon immer mal kaufen wollte."

Das Ergebnis der Umfragen soll die Grundlage weiterer Entscheidungen sein, die im Ausschuss für Soziales und Ordnung im Herbst getroffen werden. "Ich glaube die Tendenz zu erkennen, die Sache nun so zu lassen, wie sie nun mal jetzt ist", äußert sich Fischhändler Tillmanns im Vorblick auf den Ausschuss.

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