Monheim: Reizstoffe in der Luft: Monheim muss Schulräume schließen

Holz und Laminat dünsten aus: Ganztagsbetreuung muss umziehen. Schadstoffe wurden aber nicht gemessen.

Monheim. Auf die Nutzung ihrer erst wenige Monate alten Ganztags-Trakte müssen Hermann-Gmeiner- und Winrich-von-Kniprode-Schule in Monheim auf unbestimmte Zeit verzichten. In beiden für insgesamt 500000Euro errichteten Neubauten wurden erhöhte Konzentrationen von Reizstoffen gemessen.

"Um jegliche Gesundheitsgefährdung auszuschließen, bleiben die Räume solange geschlossen, bis die Ursachen der Luftbelastung ermittelt und beseitigt sind", teilte der städtische Schulbereichsleiter Uwe Trost am Montag mit. An der Gmeiner-Schule hatten Lehrkräfte und Kinder vor den Ferien über unangenehme Gerüche, tränende Augen und Unwohlsein geklagt. Daraufhin ließ die Stadt Raumluftmessungen vornehmen.

Das Kölner eco-Institut stellte zwar keine Schadstoffbelastung fest, wohl aber Reizstoffe, die vom Umweltbundesamt empfohlene Richtwerte überschreiten. Mit großer Wahrscheinlichkeit, so Uwe Trost, "stammen die ausgedünsteten Terpene und Aldehyde aus natürlichen Bauprodukten wie Nadelholz und Linoleum". Da dieselben Materialien von derselben Firma auch im Anbau an der Kniprode-Schule verwendet wurden, ließ die Stadt dort ebenfalls messen. Wiederum ergaben sich überhöhte Werte.

Kreisgesundheitsamt sowie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz haben der Stadt geraten, die betroffenen Räume bis auf weiteres nicht zu nutzen. Es wurden Materialproben entnommen, um Klarheit über die Quellen der Luftbelastung zu gewinnen.

Die Schulen müssen nun improvisieren, damit Unterricht und Ganztagsbetreuung in gewohntem Umfang stattfinden können. Der Gmeiner-Schule stellt die benachbarte Anton-Schwarz-Schule vier Räume zur Verfügung. Für die Kniprode-Schule zeichnen sich Notlösungen im Hauptgebäude und durch Anmietung von Räumen im nahegelegenen Pfarrheim St. Dionysius ab.

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