Anlaufstelle Warum die „Notinseln“ für Kinder so wichtig sind

Hilden. · Bei einer Notlage können sich Mädchen und Jungen ans Abenteuerland wenden.

 Melanie Seminatore, Hyatt, Hannah, Jolina, Sabine Heil-Ackermann, Stella Androulakis und Babette Heil (v.l.) bei der Übergabe der Plakette und der Informationsmaterialien.

Melanie Seminatore, Hyatt, Hannah, Jolina, Sabine Heil-Ackermann, Stella Androulakis und Babette Heil (v.l.) bei der Übergabe der Plakette und der Informationsmaterialien.

Foto: Stadt Hilden

Die Großtagespflege Abenteuerland an der Hoffeldstraße 70 hat sich um den Titel „Kindernotinsel“ beworben. Jolina, Hyatt und Hannah vom Kinderparlament haben sich deswegen dort ganz genau umgeschaut, um zu prüfen, ob sie die Plakette vergeben
können.

Notinseln sind ein Netzwerk von Anlaufstellen, in denen Kinder bei Gefahr Zuflucht finden. Ob sie von Fremden angesprochen oder von Mitschülern drangsaliert werden, sich verlaufen haben oder Unterstützung nach einer Verletzung brauchen – die Notinsel hilft weiter. Seit 2008 betreut das Kinderparlament das Projekt Notinsel in Hilden.

Bevor es die Plakette gibt, werden die Kinder zunächst das Abenteuerland auf Herz und Nieren prüfen, denn es gilt verschiedene Kriterien zu erfüllen: Zum einen muss eine Notinsel zu regelmäßigen Öffnungszeiten frei zugänglich sein. Ein Kind in Not soll nicht vor verschlossenen Türen stehen. Außerdem sollen die Geschäftsräume von der Straße aus einsehbar sein, damit das schutzsuchende Kind sich in der Notinsel auch sicher fühlt. Es müssen immer zwei Personen in den Geschäftsräumen anwesend sein.

Susanne Hentschel von der städtischen Jugendförderung, die das Kinderparlament betreut, erklärt, worauf es ankommt: „Wir legen Wert darauf, dass kein Kind abgewiesen wird.“ Egal, wie groß das Problem ist – das Kind soll sich ernst genommen fühlen. In Notfällen stellen die Ansprechpartner/innen der Notinsel Kontakt zu Polizei, Jugendamt oder Schule her. Über den Vorfall wird auf jeden Fall Stillschweigen
bewahrt.“

Nachdem Jolina, Hyatt und Hannah die Räume in Augenschein genommen haben, arbeiten sie ihren Fragenkatalog ab. Zunächst wollen sie wissen: „Warum wollt Ihr Notinsel werden?“ Sabine Heil-Ackermann, Gründerin des Abenteuerlandes antwortet: „Unsere Räume liegen am Schulweg und wir sehen häufig Jungen und Mädchen hier vorbeikommen. Ein paar Mal haben sich Kinder auch schon Hilfe suchend an uns gewandt – sie hatten Durst oder brauchten ein Pflaster. Wir möchten gerne zeigen, dass wir im Ernstfall da sind.“

Auch die Fragen nach den Mitarbeiterinnen (vier, zwei davon sind immer anwesend) und den Öffnungszeiten (7 bis 17 Uhr) beantwortet das Abenteuerland-Team zur Zufriedenheit des Kinderparlaments.

Die Kinder haben genug gehört. Die Großtagespflege Abenteuerland erscheint ihnen als Kindernotinsel durchaus geeignet. Nun gilt es noch, den Vertrag zu unterschreiben.

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