Friedhelm Kohl: Ein Kämpfer für Haans Unabhängigkeit

Nach einem halben Jahrhundert zieht sich Friedhelm Kohl (79) aus den Rat zurück.

Friedhelm Kohl: Ein Kämpfer für Haans Unabhängigkeit
Foto: Dirk Thomé

Haan. Beim Blick zurück kommt Friedhelm Kohl sofort auf zwei Themen zu sprechen: den Kampf der Stadt Haan um ihre Unabhängigkeit und das Engagement der FDP für die Unabhängigkeit der Sparkasse in der Gemeinde.

„Haan sollte zu Solingen kommen, Gruiten zu Wuppertal“, erinnert sich Kohl. „Wir haben demonstriert und auch den damaligen Innenminister nach Haan geholt. Aber am Ende hat uns die Interessenlage der Großstädte geholfen, weil die sich nicht einigen konnten.“

Das war Anfang der 1970er-Jahre. Da saß Friedhelm Kohl schon mehr als sechs Jahre im Haaner Stadtrat. Am Dienstag hat er sich verabschiedet — in der letzten Sitzung des Stadtrates vor der Kommunalwahl am 25. Mai. Denn Friedhelm Kohl wird sich nicht mehr um ein Ratsmandat bewerben. Nach 50 Jahren zieht er sich zurück. „Ich habe einen Blick auf meine Geburtsurkunde geworfen und entschieden, dass es Zeit wird“, sagt Kohl, der am Montag 79 Jahre alt geworden ist.

In wie vielen Ausschuss- und Ratssitzungen er in den vergangen fünf Jahrzehnten gesessen hat, das weiß er nicht. Aber politikmüde, das sei er nie gewesen. „Natürlich habe ich mich auch über den ein oder anderen geärgert“, räumt er ein.

Auch die Zeit, als die CDU im Haaner Stadtrat die absolute Mehrheit hatte (1979-1984 und 1994-1999), sei eine für die FDP nicht so erfreuliche Zeit gewesen. „Aber da hat mir auch meine Frau Ursula geholfen“, sagt Kohl. „Sie hat mir gesagt, wer dich ärgert, bestimmst du selbst.“

Als Steuerberater waren Kohls Themen Finanzen, Steuern und der Sport. Er hat unter anderem auch angeregt, dass in Haan eine Tennisanlage entsteht. „Ich habe mich immer bemüht, sachlich, solide und fair zu sein“, sagt er. „Friedhelm Kohl hat sich immer für Haan interessiert“, sagt FDP-Fraktionsvorsitzender Michael Ruppert. „Haan kam immer zuerst, auch wenn es um Kreis- oder Landespolitik ging.“

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