Über Düssel und Hühnerbach Zehn Brücken müssen saniert werden

Erkrath · Die Verwaltung muss in den kommenden Jahren einen erheblichen Sanierungsstau abarbeiten. Ein Erkrather Bürger bezweifelt, dass alle Arbeiten nötig sind.

 Die Düsselbrücke im Henschesgässchen soll endlich saniert werden. Die Vorarbeiten sind beendet.

Die Düsselbrücke im Henschesgässchen soll endlich saniert werden. Die Vorarbeiten sind beendet.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Fachprüfer hatten der Verwaltung dringend empfohlen, die marode Brücke an der Freiheitstraße zu sperren. Die Planung einer Ersatzbrücke hat die Stadt bereits beauftragt, Baubeginn wird aber wohl erst Ende 2020 sein, hatte Tiefbauamtsleiter Ralf Hezel im Planungsausschuss mitgeteilt. Damit ist die jetzige Brücke für etwa ein Jahr nicht mehr benutzbar.

Und es geht weiter mit den Brückenbauarbeiten in Erkrath: Nachdem die Vorarbeiten für den Brückenneubau am Henschesgässchen abgeschlossen sind, wird es nun wie geplant im Januar 2020 losgehen, informiert die Stadtverwaltung. Dafür sei von Januar bis voraussichtlich Juli 2020 eine Sperrung des Henschesgässchens notwendig. In dieser Zeit stünden die Parkplätze im Wendehammer der Maximilian-Weyhe-Straße nicht zur Verfügung, die Zufahrten zu den privaten Parkplätzen und Tiefagaragen blieben aber frei. Ebenso könne es zu einer zeitweisen Einschränkung der Parkplätze an der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule (Morper Allee/Freiheitstraße) kommen.

Ebenfalls im Visier der Planer ist die Brücke, die an der Immermannstraße in Hochdahl über den Hühnerbach führt. Sie soll durch einen Neubau ersetzt werden, die Entwurfsplanung liegt bereits vor. Wegen der stark bewachsenen Umgebung mit dichtem Baumbestand, der Lage über dem Bach mit permanenter Feuchtigkeit und einer Stützweite von 15,65 Meter soll die jetzige Holzbrücke durch eine Aluminiumkonstruktion ersetzt und auf 3,50 Meter verbreitert werden.

Dies sei erforderlich, da durch den Rückbau von zwei Holzbrücken über den Hühnerbach in den letzten Jahren eine Befahrmöglichkeit für Dienstfahrzeuge (Forstschlepper) zur Bewirtschaftung der südlich des Baches gelegenen städtischen Waldgebiete nicht mehr gegeben sei, informiert die Stadt. Während der Bauzeit müsse der Weg über den Hühnerbach komplett gesperrt werden. Voraussichtlichen Baubeginn ist im Oktober 2020.

Für die Entwurfsplanung wurden aktuell Gesamtkosten in Höhe von 276.000 Euro (brutto) ermittelt, etwa 50.000 Euro mehr als im Brückensanierungskonzept (Stand 06/2019) vorgesehen. Bei Betrachtung des Preisindexes für Ingenieurbau könne eine Steigerung der Gesamtkosten auf 295 000 Euro (brutto) bis zum geplanten Baubeginn nicht ausgeschlossen werden. Viel Geld, das man sparen könnte, meint der alt eingesessene und mit dem Bereich vertraute Erkrather Herbert Bander. Er hält den Neubau für überdimensioniert und komplett überflüssig. Die Holzbrücke sei noch in sehr gutem Zustand und werde ohnehin kaum genutzt, lediglich von ein paar Hundebesitzern und Radfahrern, die aber auch die wenige Meter entfernte Brücke an der Kita Gretenberg nutzen könnten. Die Brücke Immermannstraße könnte auf Dauer auch komplett entfallen, meint Bander.

Ein Fußweg durchs Feld
könnte eine Brücke ersetzen

In dem forstwirtschaftlich völlig uninteressanten Waldstück werde kaum einmal mit schwerem Gerät gearbeitet, das zudem auch über einen (ohnehin schon als Trampelpfad genutzten) Feldstreifen am Erikaweg in den Wald gelangen könnte, also ohne Überquerung der Brücke. Dafür könnte die Stadt eine Entschädigungszahlung mit dem Landwirt aushandeln. Warum wird das nicht erwogen? Warum eine teure neue Brücke bauen, fragt Bander.

Doch die Verwaltung bekräftigt ihre Pläne: „Der Erhalt des Überweges ist notwendig, da die Brücke an der Immermannstraße neben der Brücke an der Kita Gretenberg den einzigen noch existierenden Überweg im Bereich Sandheide darstellt, um über den Hühnerbach in das dahinter gelegene Waldstück sowie den daran anschließenden Hildener Stadtwald zu gelangen.“ Um die Verkehrssicherheit auf und neben den Wegen sowie die nachhaltige Forstbewirtschaftung gewährleisten zu können, sei eine uneingeschränkte Zufahrtsmöglichkeit erforderlich. Diese sei derzeit nicht gegeben, Arbeiten könnten nur durch genehmigungspflichtige Anfahrten über Drittgrundstücke (Landwirt sowie Bund) erledigt werden. Die Möglichkeit, über Grundstücke des Landwirts das Waldstück zu erreichen, sei von der Stadt mehrfach angefragt, jedoch vom Grundstücksbesitzer immer wieder abgelehnt worden. Die alternative „Zuwegung“ entlang der Autobahn bedürfe sowohl einer Abstimmung mit dem Bund, als auch größerer Ertüchtigungsmaßnahmen des Geländes.

(hup)
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