Erkrath : Zahnarzt spendet Gold für Rotary Club
Erkrath. Felix Schminke und seine Frau Nicole sammeln Zahngold von Kronen, Brücken und Füllungen für den guten Zweck. Bislang kamen so 18 000 Euro zusammen.
Der Mann mit dem Händchen für gesunde Zähne hat auch ein großes Herz: Zahnarzt Felix Schminke hat seit 27 Jahren die Aktion „Zahngoldspende“ gemeinsam mit seiner Frau Nicole ins Leben gerufen, um das wertvolle Edelmetall, dass sich in Kronen, Brücken und Füllungen versteckt, für gute Zwecke zu stiften. In diesem Jahr können so 18 000 Euro über die Stiftung des Rotary Club Hilden-Haan für lokale soziale Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden.
Am Anfang der Aktion stand die Idee, altes Gold, das von vielen Zahnärzten häufig kommentarlos den Patienten nach einer Behandlung mit nach Hause gegeben wird, als Spende zu sammeln. Schminke: „Wenn ein überkronter Zahn gezogen wird oder eine neue Brücke gemacht werden muss, fragen wir den Patienten, ob er die verlorenen Zähne und damit auch das Gold, das ihnen noch anhaftet, spenden möchte.“ Der Patient kann sich immer entscheiden, ob er mit dem Extrakt nach Hause geht und das Rest-Gold selber versilbern möchte.
Patienten ekeln sich häufig vor den eigenen gezogenen Zähnen
Viele hätten aber die Vorstellung, dass diese Reste mehr Ertrag bringen könnten, als es tatsächlich der Fall ist. Außerdem, so weiß Schminke aus Erfahrung, würden sich Patienten häufig auch vor den eigenen gezogenen Zähnen ekeln. Deshalb wird in seiner Praxis jeder Patient gefragt, ob er einen Zahn- oder Kronen-Verlust, der mit Gold verbunden ist, einfach da lassen möchte. Gesetzlich dürften dann Zahnärzte das Material behalten, müssen es aber, falls sie es selber nutzen, als Praxiseinnahme versteuern.
Bei Felix Schminke landen alle nicht mehr gebrauchten Kauwerkzeuge in einer quietschgelben Sammelbox, auf der „Gutes Tun“ steht. Beim Öffnen riecht sie nicht besonders gut, dafür landet sie aber, wenn sie voll ist, bei einer professionellen Gold- und Silber-Scheideanstalt in Pforzheim. Dort wird der Menschenknochen vom Gold getrennt und der Gegenwert, nach Abzug der Scheidekosten, an Schminke zurückerstattet.
„Wir haben mit der Zahngoldspende 1992 begonnen. Damals bekam man rund 29 Mark pro Gramm für die Dentallegierung Gold“, erzählt der promovierte Zahnmediziner. Er und seine Frau Nicole Schminke, die kieferorthopädisch in der Gemeinschaftspraxis arbeitet, spendeten zunächst an das Hospiz in Erkrath.2012 kamen so stolze 18 412 Euro zusammen. Später wurde ganz gezielt das Familien-Wohnhaus