Erkrath Simple Mittel für mehr Nachhaltigkeit

Erkrath · Sandra Hoitz will so wenig Abfall wie möglich produzieren. Putzmittel und Kosmetik stellt sie selbst her, ebenso wie beschichtete Tücher als Alternative zu Frischhaltefolien.

 Sandra Hoitz bei der Herstellung ihrer Bienenwachstücher.

Sandra Hoitz bei der Herstellung ihrer Bienenwachstücher.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(krue) Als Sandra Hoitz mal wieder an der Flut von Reinigungsmitteln im Supermarkt verzweifelte, dachte sie: „Es muss doch ökologische Alternativen geben“. So begann sich die Künstlerin und Grafikerin, die an der Düsseldorfer Kunstakademie Bildende Kunst studierte, zunächst im eigenen Umfeld mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen.

„Ich habe recherchiert und damit begonnen, Putz- und Waschmittel aus Komponenten wie Natron, Soda oder Zitronensäure herzustellen. Auch Kosmetikartikel habe ich selbst gemixt“, so Hoitz, die auch noch als selbständige Grafikerin arbeitet. „Wie selbstverständlich“ sei auch der Themenkomplex Verpackung und Müllvermeidung in ihren Blick gerückt. Als sie auf mit Bienenwachs beschichtete Tücher zum Frischhalten und Einpacken von Brot, Gemüse und Obst stieß, war ihre Experimentierfreude geweckt.

„Ich habe dann mit der Zusammensetzung der Wachsbeschichtung experimentiert. Als ich zufrieden war, wurden meine Familie und Freunde mit den Tüchern beschenkt“, erzählt Hoitz. Da sie durchweg positive Rückmeldungen erhielt, war der Zeitpunkt gekommen, mit ihrer Marke „WaxPex“ an den Start zu starten.

Zunächst habe sie ihre Produkte in verschiedenen Größen auf Märkten wie dem Weihnachtsmarkt im Hochdahler Lokschuppen vertrieben. „Von den Rückmeldungen und Wünschen der Besucher habe ich viel mitnehmen können für weitere Entwicklungen“, berichtet die Geschäftsfrau, die in einem geschichtsträchtigen Haus in Trills ihre Werkstatt und ihr Atelier vor Kurzem zusammenlegen konnte.

Sandra Hoitz will eine
vegane Linie etablieren

„Vorher war mein Atelier, in dem meine zumeist grafischen Werke, oft auch größere Installationen, entstanden, in Düsseldorf“, sagt die Mutter einer achtjährigen Tochter. „Da wir über meinem Arbeitsplatz auch wohnen, spare ich jetzt eine Menge Zeit, die ich gerade nutze, um meine neue vegane Linie ‚Vaxtuch‘ zu etablieren.“

Seit 2018 ersetzt die findige Unternehmerin das pestizidfreie Bienenwachs durch eine auf veganen Zutaten basierende Beschichtung. „Ich fand, dass es eine logische Weiterentwicklung ‚der Alternative zur Alternative‘ ist, mit der Alu- oder Frischhaltefolien nachhaltig ersetzt werden können,“ so die 48-Jährige, die sich wie ihre Familie weitestgehend vegan ernährt. Allerdings komme im Sommer schon einmal ein Stück Bio-Fleisch auf den Grill, räumt sie ein.

In ihrem Atelier mit dem großen Schaufenster, das sie jahreszeitlich mit ihren und anderen Artikeln aus dem wachsenden „Unverpackt-Markt“ dekoriert, hängen zahlreiche farbenfrohe Stoffe aus Bio-Baumwolle. Die Muster entwirft Sandra Hoitz selbst und lässt die Stoffe bei einem Öko-Tex-zertifizierten Unternehmen produzieren. Für die Rezeptur der veganen Wachsbeschichtung greift sie ausschließlich auf Öko-Produkte zurück. „Das Fichtenharz kommt zum Beispiel von einem Bioerzeuger aus Portugal“, erzählt sie, und zeigt in ihrer Werkstatt auf einen honiggelb glänzenden Harzklotz. Die Rezeptur ist streng geheim.

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