Corona in Erkrath Hohe Nachfrage nach Schnelltests

Erkrath · Eine Alt-Erkrather Praxis hat schon einen Container für die Abstriche auf einem Parkplatz aufstellen lassen, weil die Nachfrage derzeit enorm ist.

 Stephanie Malina von der Arztpraxis Herrdum/Philippi bei der Durchführung eines Schnelltests.

Stephanie Malina von der Arztpraxis Herrdum/Philippi bei der Durchführung eines Schnelltests.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Zahl der Schnelltest-Standorte in Erkrath wächst. In Hochdahl startet heute das Hausarztzentrum an der Karschhauser Straße mit dem Angebot, das jeder Bürger einmal wöchentlich kostenlos in Anspruch nehmen kann. Und am 31. März soll im Alten Bahnhof Erkrath ein Schnelltest-Zentrum eröffnen, das den stäbchenlosen Spucktest anbietet und das Ergebnis nach 15 Minuten aufs Handy der Testperson schicken will.

Bereits seit knapp zwei Wochen kann man einen Termin beim Häuslichen Kranken- und Senioren-Pflegedienst Hoppe vereinbaren, um mit einem positiven, tagesaktuellen Testbericht zum Beispiel zur Kosmetikerin gehen zu können. Wie Ulrike Schüller, die mit ihrer „negativ“ lautenden Bescheinigung das zum Untersuchungsraum umfunktionierte Büro von Rolf Hoppe verlässt.

„Ich arbeite zwar in einer Apotheke, doch leider hängen die von uns schon vorbestellten Tests noch im Zoll fest. Da ich auch unseren Kunden aus Alt-Hochdahl das Test-Zentrum empfehle, bin ich heute mal selbst hier“, erzählt die Pharmazeutisch-Technische Assistentin, um sich dann auf den Weg zu ihrem Kosmetik-Termin zu machen. Rolf Hoppe, selbst ausgebildeter Intensiv-Pfleger, nimmt derweil schon den nächsten Test an einer Dame vor, die gerne einen Besuch bei Verwandten machen und diese auf keinen Fall anstecken möchte.

„Das ist ein häufiger Grund für einen Test“, bestätigt Hoppe, der wie seine ebenfalls geschulten Pflegekräfte den Nasenabstrich vorsichtig vornimmt, damit es nicht allzu unangenehm für die Testperson wird. „Ich drehe das Stäbchen dabei“, verrät er seinen Trick, und ergänzt: „Die meisten, die einen freiwilligen Test machen, halten sich auch sonst an die AHA- und Hygiene-Regeln“.

Bislang war noch keiner der vorgenommenen Tests positiv

Für seine These spricht, dass, Stand Ende letzter Woche, noch keiner der bis zu 80 täglich vorgenommen Tests positiv ausgefallen ist. „Viele Testwillige machen direkt neue Termine für die kommenden Wochen“, bestätigt Hoppes Ehefrau die These ihres Mannes. Sie nimmt am Empfang die Personalien der Testwilligen auf und unterhält sich mit ihnen, während sie zwei Blanko-Testbescheinigungen zum Unterschreiben reicht. Diese füllt ihr Mann aus und gibt den Getesteten eine Kopie mit. Getestete und die, die noch auf den Abstrich warten, begegnen sich nicht, da es einen separaten Ein- und Ausgang gibt.

In Alt-Erkrath hat die Zahl der in der Praxis Herrdum/Philippi unter der Woche durchgeführten Tests schnell die 100er-Marke erreicht. „Da war uns klar, dass wir das parallel zum eigentlichen Praxisbetrieb so nicht mehr anbieten konnten“, erklärt Dr. Judith Herrdum die Entscheidung, einen Test-Container einzurichten, der am Montag dank der schnellen Genehmigung durch die Stadt auf dem Parkplatz vor der Praxis an der Bismarckstraße aufgestellt werden konnte. „Wir haben Medizinstudenten und Pflegekräfte in Ausbildung auf Mini-Job-Basis für die Tests angestellt, so dass wir unsere Helferinnen in den verdienten Urlaub schicken konnten,“ erzählt Herrdum, die sich gemeinsam mit ihrer Kollegin, Dr. Verena Phillip, und ihren Helferinnen auch freiwillig gemeldet hat, um Kita- und Grundschulpersonal im Bürgerhaus Hochdahl gegen Corona zu impfen. „Diese Impfungen führen wir samstags durch.“

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