Gymnasium am Neandertal in Alt-Erkrath Gymnasium soll dem Klima gut tun

Erkrath · Sowohl das neue Gebäude des Gymnasiums am Neandertal als auch die dazugehörige Dreifeld-Sporthalle werden in Anlehnung an den Passivhaus-Standard errichtet. Grüne jubeln: „Dafür haben wir zwei Jahre lang gekämpft.“

 Blick auf das Gymnasium am Neandertal an der Heinrichstraße. Es wurde 1968 errichtet.

Blick auf das Gymnasium am Neandertal an der Heinrichstraße. Es wurde 1968 errichtet.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Neubau des Gymnasiums am Neandertal in Alt-Erkrath soll nach einem klimaneutral optimierten Energiestandard erfolgen. Der Bauausschuss hat einstimmig den von der Verwaltung ausgearbeiteten Vorschlag beschlossen, sowohl das Schulgebäude als auch die zugehörige Dreifeld-Sporthalle als Variante „in Anlehnung an den Passivhaus-Standard“ zu errichten.

Damit kann die Leistungsphase 2 (Vorentwurfsplanung) voraussichtlich im Juni abgeschlossen und mit der Entwurfsplanung begonnen werden.
„Dafür haben wir zwei Jahre lang gekämpft“, sagte Peter Knitsch, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen. Diese hatten für viele Neubauprojekte immer wieder den Passivhaus-Standard gefordert und waren dabei meist auf Widerstand gestoßen.

Je nach Art der Nutzung würden sich öffentliche Gebäude nicht für diese Bauweise eignen, hieß es, außerdem sei der zusätzliche Energiespareffekt zu gering im Vergleich zum großen Aufwand.

Doch es gibt auch einen Ratsbeschluss vom 12. Dezember 2019 (bekräftigt am 28. April 2020), alle Neubaumaßnahmen in Erkrath „möglichst CO2-neutral umzusetzen, wobei jede Neubaumaßnahme individuell zu betrachten und die energetischen Standards daraufhin festzulegen sind“. Für den Gymnasium-Neubau hat die Verwaltung also mehrere Varianten und Kombinationen aus Lüftung, Dämmung und Energieversorgung miteinander verglichen.

„Nach Berücksichtigung aller ökologischen, technischen und wirtschaftlichen Aspekte empfiehlt die Verwaltung sowohl für den Neubau des Gymnasiums als auch für den Neubau der Dreifeldsporthalle die Umsetzung im Energiestandard ‚optimierte Variante in Anlehnung an den Passivhaus-Standard‘ in Verbindung mit Sole-Wärmepumpenanlagen“, heißt es in der Vorlage.

Energieverbrauch wird pro Jahr um etwa 60 Prozent reduziert

Dies ist ein nicht-definierter Begriff, der keiner teuren Zertifizierung bedarf, aber eine Bauweise beschreibt, die den Energieverbrauch pro Jahr um etwa 60 Prozent gegenüber der Basisvariante „BEG 55“ reduzieren kann. Dabei soll die Belüftung in der Sporthalle zentral, im Schulgebäude jedoch dezentral erfolgen. Bei einer linearen Betrachtung der bisherigen Zahlen würden sich Mehrkosten gegenüber BEG 55 innerhalb von 13 beziehungsweise 20 Jahren amortisiert haben.

Der Technische Dezernent und Beigeordnete Fabian Schmidt erinnert sich an eine „intensive Befassung, die, wie ich finde, zu einem sehr guten Ergebnis geführt hat“. Peter Knitsch von den Grünen hatte diesmal nicht viel auszusetzen: „Wir freuen uns auch darüber“. Er mahnte jedoch an, dass auch ohne Passivhaus-Zertifizierung sichergestellt werden müsse, dass die errechneten CO2-Werte tatsächlich eingehalten werden. „Das wird wie alle Neubauten vom Fachbereich 65-B überwacht“, versicherte Fachbereichsleiterin Daniela Winter. Beide Gebäude sollen zeitversetzt gebaut werden, so dass die Turnhalle schon 2024 in Betrieb gehen könnte und das Gymnasium 2026. Alle Daten gelten vorbehaltlich genauerer Planungen und Verzögerungen durch die Corona-Beschränkungen.

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