Zeugen sagen über die Kanzlei Vauth aus

Ehemaliger Mandant wartete monatelang auf sein Geld.

Auch jüngere Anwälte in der Kanzlei des Krefelder Rechtsanwalts Lothar Vauth hatten dort so ihre Probleme, Informationen zu bekommen. Das schilderte ein ehemaliger Mandant im Prozess gegen den Juristen und seine Frau Jessica. Er sei in einer Erbschaftsstreitigkeit zu der Kanzlei gekommen. Vor Gericht wurde er von einem Kollegen von Vauth vertreten und bekam 17 200 Euro zugesprochen. Das war im Dezember 2008. Bis Februar 2009 habe er aber immer noch kein Geld bekommen. Als er dann in der Kanzlei anrief und nachfragte, habe er eine entnervte Antwort seines damaligen Prozessbevollmächtigten bekommen. „Er sagte: Es ist unmöglich, hier intern eine Auskunft zu bekommen.“

Von der Buchhaltung habe er einfach keine Infos darüber bekommen, wo das Geld sei. Im März 2009 habe sich dann ein weiterer Anwalt der Kanzlei bei ihm gemeldet. „Da hat er mir verkündet, dass es Ungereimtheiten gebe.“ Trotzdem kam es schließlich im April 2009 zur Auszahlung des Geldes.

Als weitere Zeugin wurde eine ehemalige gegnerische Anwältin in einer weiteren Erbsache vernommen. Es ging darum, dass ihre Mandantin mehr als 100 000 Euro an eine Mandantin von Lothar Vauth zahlen sollte und das wohl auch getan hat. Von Unregelmäßigkeiten in der Kanzlei Vauth haben aber weder sie, als Rechtsanwältin, noch ihre Mandantin etwas mitbekommen. „Ich habe gerade noch mit ihr telefoniert und sie war ganz erstaunt, dass ich hier sitze“, sagte die Erbrechtlerin.

Der Prozess gegen Lothar Vauth und seine Frau wegen Untreue in Millionenhöhe läuft bereits seit März dieses Jahres. Ein Ende ist derzeit nicht in Sicht.

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