Fundtiere Moerser nehmen Fundtiere auf

Krefeld/Moers · Was müssen Bürger ab 1. Januar beachten, wenn sie eine Katze oder einen Hund in Krefeld finden? Wo werden sie hingebracht? Oder werden sie doch abgeholt? Auf diese Fragen gab es am Montag Antworten von den „Neuen“.

Tierschutzverein Moers, übernehmen sie (v.l.): Georg Lieser, Leiter des Fachbereichs Ordnung, Birgit Mühlberger und Peter Kuhnen vom TSV Moers sowie Krefelds Kämmerer Ulrich Cyprian freuen sich auf die Zusammenarbeit.

Tierschutzverein Moers, übernehmen sie (v.l.): Georg Lieser, Leiter des Fachbereichs Ordnung, Birgit Mühlberger und Peter Kuhnen vom TSV Moers sowie Krefelds Kämmerer Ulrich Cyprian freuen sich auf die Zusammenarbeit.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Ab 1. Januar ist es soweit: Dann übernimmt der Tierschutzverein (TSV) Moers den Fundtier-Auftrag der Stadt Krefeld. Ein herber Schlag für das heimische Tierheim, das Ende August von der Entscheidung erfahren hatte (die WZ berichtete) und Bedenken äußerte, dass die Krefelder ab dem neuen Jahr dann weite Fahrwege nach Moers auf sich nehmen müssten, um dort die Tiere abzugeben oder abzuholen. Das wird laut Stadt Krefeld und Tierschutzverein Moers nicht der Fall sein.

„Wir sind von 8 bis 18 Uhr im Einsatz und fahren auch bis nach Krefeld, um das Tier zu holen. Egal, ob es sich dabei um ein Kaninchen, eine Katze oder einen Hund handelt“, erklären Peter Kuhnen, Erster Vorsitzender des Vereins, und seine Stellvertreterin Birgit Mühlberger. Niemand müsse Angst haben, das er mit einem Fundtier allein gelassen werde, heißt es.

Mitarbeiter geben Tiere
in der Nachbarstadt auch ab

Sollte ein Tier außerhalb der Betriebszeiten aufgefunden werden, gibt es auf der Bandansage des Tierheims einen Hinweis auf den Tierrettungsdienst, mit dem zusammengearbeitet wird. Dieser ist der Stadt Krefeld aus der Vergangenheit bekannt und sei absolut „seriös und professionell“.

„Wir geben die Tiere auch gerne bei ihren Herrchen ab, wenn diese keine Möglichkeit haben, zu uns zu kommen“, erklärt Mühlberger. Natürlich komme es hier auf eine rechtzeitige Kommunikation an – dann lasse sich eine Lösung für alles finden.

Dass der Ärger beim Tierheim Krefeld über den Verlust des Auftrags groß ist, sei nachvollziehbar. Aber nicht alles Neue sei schlecht, betont Stadtkämmerer Ulrich Cyprian, dem es wichtig war, vor dem 1. Januar das Tierheim Moers der Öffentlichkeit vorzustellen. „Die Krefelder sollen wissen, mit wem sie es zu tun haben und was vor allem an Dienstleistungen geboten wird“, sagt er. Bislang war nur bekannt, dass das Tierheim Moers ab 1. Januar für die Fundtiere zuständig ist. Anfang April hatte die Stadt die Ausschreibung für die Stelle veröffentlicht, damit die „kommunale Aufgabe weiterhin gewährleistet ist“.

Für die Ausschreibung hatten sich der Tierschutzverein aus Krefeld und Moers gefunden. Die Moerser hatten den Zuschlag bekommen, da sie für eine Vertragslaufzeit von vier Jahren „nur“ 285 000 Euro pro Jahr verlangen. Deutlich weniger als der Tierschutzverein Krefeld.

„Mit dieser Summe können wir kostendeckend arbeiten“, sagt Birgit Mühlberger. Abstriche müssten keine gemacht werden. Sie und ihre Kollege Peter Kuhnen freuen sich, ab dem 1. Januar im Einsatz für das Wohl der Krefelder Tiere zu sein. Und wer würde nicht eine 20-minütige Fahrt für seinen entlaufenen Liebling in Kauf nehmen, fragt Mühlberger. „Wir wünschen uns einfach, dass die Krefelder dem Ganzen eine Chance geben und es nicht von vornherein ablehnen“, wünscht sich Ulrich Cyprian.

Dem können sich die beiden Verantwortlichen des TSV Moers nur anschließen.

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