Corona Maskenpflicht: Schüler in Krefeld wollen Homeschooling verhindern

Mitte · Schülersprecherin BeyzanurKoca spricht über die aktuelle Lage an den Schulen. Viele Schüler hätten auch nach dem Wegfall der Maskenpflicht weiter die Bedeckung getragen.

 Beyzanur Koca ist Schülersprecherin am HAG.

Beyzanur Koca ist Schülersprecherin am HAG.

Foto: Beyzanur Koca

Selten waren sich die Schüler in NRW in den vergangenen zwei Jahren so einig. Es herrschte Unverständnis über die Abschaffung der Maskenpflicht am Sitzplatz: Steigende Zahlen, steigende Inzidenzen und immer mehr Schüler oder sogar ganze Klassenverbände in Quarantäne und trotzdem entschied sich das Land NRW rund um Schulministerin Yvonne Gebauer für eine Abschaffung der Maskenpflicht am Sitzplatz im Klassenraum. Zudem wurden mehrmalige Versuche der Stadt Krefeld, eine Maskenpflicht an Schulen wieder einzuführen, vom Land abgewiegelt.

Am Hannah-Arendt-Gymnasium (HAG) waren sich die Schüler ohne große Diskussionen einig. Nach dem Stille-Post-Prinzip haben sich die allermeisten für das Tragen einer Maske auch ohne Pflicht verständigt. Beyzanur Koca aus der Q1 und Schülersprecherin des HAG beschreibt den Schulalltag der vergangenen Wochen: „Der Wegfall der Maskenpflicht hat nicht viel verändert. Neben ein paar Ausnahmen haben fast alle die Maske weiterhin getragen.“ Auch wenn die Maske im Schulalltag auf Dauer nerve, habe sie sich über die Aufhebung der Maskenpflicht gewundert und diese nicht verstanden.

Schüler loben die Unterstützung durch die Lehrer

Am HAG seien sich die Schüler zudem über erneutes Homeschooling einig: „Wir haben die Masken auch weiterhin getragen, um ein Homeschooling auf jeden Fall zu verhindern.“ An die vergangenen Schulschließungen habe sie keine guten Erinnerungen: „Wir fühlten uns ziemlich im Regen stehen gelassen, obwohl wir viel Hilfe durch unsere Lehrer erfahren haben.“

Beyzanur Koca beschreibt, wie es vielen Schülerinnen und Schülern in den vergangenen rund 21 Monaten ergangen ist: „Die Vorbereitung auf die Oberstufe war durch den fehlenden Präsenzunterricht nicht gut, obwohl wir durch unsere Lehrer sehr viel Beratung erhalten haben.“ Sie schildert weiter, dass viele ihrer Mitschüler in der Q1, also im vorletzten Schuljahr auf dem Gymnasium, immer noch damit beschäftigt seien, die Klausuren kennenzulernen, aufgrund fehlender Klausuren in der Einführungsphase. Kein gutes Zeichen, wenn man bedenke, dass die Leistungskurse für das Abitur bereits gewählt sind und auch schon wichtige Punkte für die Abiturnote gesammelt werden.

Ihrer Schule möchte Koca keinen Vorwurf machen: „Wir haben durch unsere Lehrer enorm viel Unterstützung erhalten. Zudem betreiben unsere Lehrer einen enormen Aufwand, um uns trotz aller Hürden optimal auf das Abitur vorzubereiten.“ Neben engagierten Lehrern zeichne das HAG zudem eine starke Schulgemeinschaft aus: „Viele Schülerinnen und Schüler helfen sich auch untereinander, wodurch wir für ein erneutes Homeschooling vermutlich besser vorbereitet wären, allerdings trotzdem alles dafür tun, um diesen Fall zu verhindern.“

Für ein gutes Abi sei etwas
mehr Anstrengung nötig

Koca resümiert: „Ich denke, dass seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie vieles nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben, wodurch ich das Gefühl habe, dass wir ein wenig mehr Anstrengung für ein gutes Abi brauchen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort