Sport : Segelklub Bayer Uerdingen ehrt seine Besten
Die Jahres-Bilanz fällt mit vielen Platzierungen bei Segel- und Windsurfregatten gut aus, aber es fehlt am Nachwuchs.
Krefeld. Im Klubhaus des Segelklubs Bayer Uerdingen am Elfrather See herrschte beste Stimmung. Die Vereinsführung hatte ihre besten Segler und Windsurfer zum Brunch gebeten. Leistungssport-Koordinator Holger Blumenkamp stellte die Erfolge der Sportler bei internationalen Regatten heraus. Die Bilanz kann sich bei nur zwölf Leistungs- und einem weiteren Dutzend Regattaseglern sehen lassen: ein WM-Titel, drei DM-Titel, Top-Platzierungen bei WM und DM sowie ein Landesmeister-Titel (siehe Tabelle).
In Abwesenheit wurden Windsurf-Weltmeister Vincent Langer und Leon Delle (Siebter bei der DM) für ihre herausragenden Leistungen in der Formula DWC geehrt. Langer, der an einer Verletzung laboriert, ist der Vorzeige-Athlet des Clubs, wurde Deutscher Meister und sammelt Siege wie am Fließband.
Die Segler Philipp und Jonas Royla wurden in der 420er Klasse Internationale Deutsche Meister und Dritte der Kieler Woche — dem Segler-Mekka. Ihr Ziel: „Wir wollen den DM-Titel verteidigen und uns für die WM qualifizieren.“
Ehrgeizig präsentierte sich auch Thomas Schiffer, der zusammen mit Alexander Antrecht vom Segelclub Münster in der Klasse Flying Dutchman Vierter bei der Kieler Woche und 21. bei der WM auf dem Steinhuder Meer wurde. Nach viel Pech mit Mast- und Schwertbruch bei der WM und einer Absage wegen eines Todesfalls bei der DM strebt das Duo bei der WM 2017 in Italien einen vorderen Platz an. „Wir wollen noch etwas Kraft und Muskelmasse aufbauen“, sagt Schiffer und machte deutlich, dass Leistungssegeln hartes Training erfordere und alles andere als eine Freizeitbeschäftigung sei. Clubchef Frank Suchanek und Segelpartner Karsten Idel sind in der Klasse Schwertzugvogel auf dem Wannsee Internationale Deutsche Meister geworden. Platz zwei bei der Sportler- Gala im Seidenweberhaus.
Auch die Nachwuchsathleten sind auf einem guten Weg. Die 15-jährige Annika Kemper landete im World Open Cup auf Platz zwei. Sonja Tillwicks (13) und Florence Permantier (14) sammelten in der Klasse Optimist erste Erfahrungen bei der Jüngsten-Meisterschaft vor Helgoland. Sie erlebten dort gleich alles, was das Segeln so unberechenbar macht: Nebel, Flaute, Windböen und Kentern. Sonja Tillwicks, die das MSM-Gymnasium besucht, kam vor vier Jahren per Zufall im Urlaub zum Segeln. Florence Permantier wurde vor sechs Jahren durch ihre segelbegeisterten Nachbarn motiviert. Die beiden Schülerinnen sagen: „Mittwochs Training, an den Wochenenden Training oder Regatta. Da bleibt nicht mehr viel Freizeit.“ Der Erfolg sei wichtig für die Motivation. Florence sagt: „Bei der DM habe ich mir selbst zu viel Druck gemacht.