Galopp: Sogar Lady Di ist im Stadtwald am Start

Beim Familienrenntag der Sparkasse am Sonntag im Stadtwald warten 22 Vollblüter und internationale Jockeys auf das Publikum.

Krefeld. Alle drei Minuten wird weltweit irgendwo ein Galopprennen gestartet. Im Jahre 2007 sind 233 161 Rennpferde in 154 498 Rennen an den Start gegangen. Das sind imponierende Zahlen aus einer Statistik des IFHA, dem Weltverband des Galopprennsports.

Am Sonntag ab 13.30 Uhr laufen in den neun Rennen des Sparkassen-Renntages im Krefelder Stadtwald insgesamt 88 Pferde. Davon treten 22 Vollblüter an, die aus den Niederlanden und Belgien anreisen. Noch internationaler wird es, wenn man die Geburtsländer der Jockeys analysieren würde.

Reinhard Ording, einst selbst ein erfolgreicher Hindernisreiter und beim Krefelder Rennclub für die Renntechnik zuständig: "Diese Pferde aus Belgien und den Niederlanden bringen stets auch viele Besucher aus diesen Regionen mit." Vor allem aber sind die Pferde leistungsstark und gewinnen oft.

Gewonnen hätte auch der sechsjährige Wallach Mack Summerland am vorletzten Sonntag in Köln. Er lag klar in Front, das Ziel war zum Greifen nahe, da begann der Sattel zu rutschen und der Amateur-Reiter Nick Hollenberg fiel wenige Meter vor dem Ziel vom Pferd und landete unsanft im grünen Gras. Der Sieg war dahin.

Diesmal sitzt Andreas Helfenbein im Sattel des aus den Niederlanden kommenden Wallachs, der im 3. Rennen um den Sparkassen-Privatkredit-Preis durchaus Chancen hat, wieder als Erster im Ziel zu sein - möglichst mit Jockey.

Besonders interessante Pferde treten gleich im ersten Rennen an: Zweijährige mit Zukunft. Trainer Peter Schiergen lässt für den Stall Nizza des Freiburger Privatbankiers Jürgen Imm die Stute Aslana laufen. Ihr Vater ist der weltweit begehrte Deckhengst Rock of Gibraltar, der für seinen Mitbesitzer Sir Alex Ferguson (Manager von Manchester United) große Rennen gewann.

Peter Schiergen ist auf seiner Heimatbahn im Hauptrennen um den Sparkassen-Finanzkonzept-Pokal mit dem vierjährigen Wallach Giuliani vertreten, den Filip Minarik reitet. Dem Pferd galten stets große, bislang unerfüllte Hoffnungen. Besitzer von Giuliani ist Wolfgang Wille aus München, der Chef des Kaffee-und Feinkosthauses Dallmayr.

Wer einprägsame Namen schätzt, kann im gleichen Rennen sein Glück auch mit der Stute Lady Di versuchen, die Andreas Helfenbein reitet. Trotz der Konkurrenz eines Renntages zeitgleich in Hannover tritt ein Teil der hierzulande tätigen Jockey-Elite in Krefeld an.

Dabei ist auch der 22-jährige Belgier Stephen Hellyn. Bis vor Kurzem nur Insidern bekannt, siegte er kürzlich in Düsseldorf im Europa-Gruppe I-Rennen um den Deutschland-Preis mit dem Favoriten Getaway und stand plötzlich im Focus dieser Szene.

Junge Reiter sind unverändert Mangelware, denn zahlreiche Spitzenkräfte der Sattelkünstlerszene in Deutschland sind nicht mehr die Jüngsten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort