Sinfoniekonzert: Ein Schlagzeuger als Tänzer

Generalmusikdirektor Mihkel Kütson über einen besonderen Solisten.

Sinfoniekonzert: Ein Schlagzeuger als Tänzer
Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. „Man wird nicht müde, hineinzuhorchen und zu schauen auf die Fülle der geistreichen Züge, seltsamen Beleuchtungen rhythmischer, harmonischer und klanglicher Natur.“ Als Johannes Brahms aus seinem Feriendomizil im Sommer 1885 den ersten Satz seiner 4. Sinfonie an eine enge Freundin schickte, fand sie diese Worte, die die Musik so poetisch beschreibt.

Im 5. Sinfoniekonzert der Niederrheinischen Sinfoniker werden wir uns dieser letzten Sinfonie des großen Meisters widmen. Interessant dabei ist auch, dass er den letzten Satz quasi einem seiner großen Vorgänger gewidmet hat: Das Thema stammt aus Johann Sebastian Bachs Kantate „Nach Dir, Herr, verlanget mich“.

Auch Peteris Vasks, dem wichtigsten Komponisten Lettlands, schwebte beim Komponieren des Streicherstücks „Viatore“ (Der Wanderer) ein großes Vorbild vor: Arvo Pärts „Tabula rasa“. Der Weg von der Finsternis zur Erlösung ist wunderbar leuchtend in Töne gesetzt und wird das Konzert der Niederrheinischen Sinfoniker eröffnen.

Als ein besonderes Ereignis darf man den 27-jährigen Schlagzeuger Alexej Gerassimez und das von ihm gespielte Werk beschreiben: Das mit dem Grammy-Award gekrönte Schlagzeugkonzert der US-Komponistin Jennifer Higdon steht im Mittelpunkt des Konzerts.

Schon die Menge des Schlagzeuginstrumentariums ist außergewöhnlich. Von Marimba über Tom-Toms bis zu Chinesischen Gongs ist die ganze Breite des Podiums gefüllt, und der Schlagzeuger agiert mit fast tänzerisch perfektionierten Bewegungen, um das rhythmisch und klanglich kontrastreiche Werk zum Besten zu geben.

Das Konzert am Dienstag ist bereits ausverkauft. Karten für Freitag, 20 Uhr, im Seidenweberhaus gibt es an der Theaterkasse unter Telefon 02151/805 125.

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