Pinocchio tanzt zum Happy-End
Das von Robert North choreografierte Ballett feiert am 5. November Premiere in Krefeld.
Zwei gute Nachrichten zuerst: „Pinocchio hat eine Freundin, und er stirbt am Ende auch nicht“, sagt Ballettdirektor Robert North. Er hat für die Krefeld-Mönchengladbacher Bühnen das Stück von der Holzpuppe als Ballett choreografiert und die lange sowie schwierige Story von Carlo Collodi in einzelne, kürzere Szenen gefasst. „Das ist ein frischer Blick auf das literarische Original, das in atemberaubendem Tempo vorgestellt wird“, sagt Ballettdramaturgin Regina Härtling.
Am Sonntag, 5. November, feiert das Balletttheater „Pinocchio“ um 16 Uhr auf der Krefelder Bühne Premiere. Paolo Franco tanzt die Titelrolle. Er ist zwar eigentlich nicht mehr im Ensemble, arbeitet aber jetzt freiberuflich. Die Rolle ist wie für ihn kreiert. Die Musik hat André Parfenov komponiert, der auch während der Aufführung vom Klavier aus dirigiert. „Das Klavier liefert den Grundstoff“, sagt Parfenov, der total verschwitzt von der Probe kommt, weil er „wie ein Affe zwischen Piano und Dirigieren hin und her springen“ musste. Ein Bläser-Quintett, ein Schlagzeug und eine Geige (Juliana Münch) sind ebenfalls auf der Bühne.
Musiker und Tänzer reagieren aufeinander, das wird gut funktionieren, weil Komponist und Choreograf — assistiert von seiner Ehefrau Sheri Cook — miteinander vertraut sind. Sogar am Krankenbett von Robert North hat Parfenov mit ihm an dem Stück gearbeitet, Beweis für die Vertrautheit der beiden Künstler.
Erkennbar kommen Tangoklänge vor und Boogie-Woogie-Rhythmen. Große Melodien verstärken die emotionale Ebene. Bühne und Kostüme sind von Udo Hesse, der eine Zirkusmanege aufbaut. „Alles wird kindgerecht sein“, verspricht er.
Bei seinen Zirkusideen hat Fellinis „La Strada“ Pate gestanden. Aber, nicht nur für Kinder ab fünf Jahren ist das Stück geeignet, auch für Erwachsene. „Es ist ein Erziehungsroman für Erwachsene, die lernen, wie man mit Kindern umgeht“, sagt Regina Härtling.